Oberhausen. Die Sanierung des Hallenbads Sterkrade in Oberhausen hat begonnen. Kostenpunkt: sechs Millionen Euro. Der Zeitplan für die Wiedereröffnung steht.
Der Anblick dürfte den vielen schwimmbegeisterten Oberhausenerinnen und Oberhausenern ein Hoffnungsschimmer sein: Vor dem Hallenbad Sterkrade ist schweres Gerät aufgefahren, ein Baustellenzaun ist aufgestellt. Die aufwendige und nach jetzigem Stand mindestens sechs Millionen Euro teure Sanierung des maroden Schwimmbeckens hat begonnen.
Im Sommer schlug die Nachricht ein wie ein Hammerschlag: Das Hallenbad in Sterkrade muss auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Angesichts des ohnehin recht dürftigen Angebots an Schwimmbädern in der Stadt war der Aufschrei groß. Doch es half nichts: Bei der jährlichen Kontrolle des Hallenbades in Sterkrade war den Fachleuten aufgefallen, dass das rund 30 Jahre alte Edelstahlbecken stark verrostet und an etwa 90 Stellen sogar schon durchlöchert war. Ein Weiterbetrieb war ausgeschlossen. Ein herber Schlag für Schulen, Vereine und die insgesamt knapp 150.000 Besucher pro Jahr (2019).
Hallenbad Sterkrade: Alte Technik bereits demontiert
Doch nun läuft die Sanierung. Das alte und stark beschädigte Edelstahlbecken ist bereits ausgebaut. Die Arbeiten dazu waren bereits Mitte Dezember gestartet, wie Alexander Höfer, Sprecher der zuständigen Servicebetriebe Oberhausen (SBO), auf Nachfrage bestätigt. Auch die alte Schwimmbadtechnik inklusive der Schwallwasserbehälter und Filteranlagen wurde bereits demontiert und entsorgt. Die Beckenköpfe aus Beton wurden abgeschnitten. „Die Rückbauarbeiten sind somit in vollem Gange“, erklärt Höfer.
Derzeit wird die Betonkonstruktion des Schwimmbeckens weiter abgetragen. Das aus dem Edelstahlbecken gesickerte Chlorwasser hatte den Stahlbeton stark angegriffen, was einen Erhalt der Konstruktion unmöglich macht. Allein die Sanierung dieser Betonkonstruktion soll nach ersten Berechnungen rund 2,7 Millionen Euro kosten. Sie ist damit sogar noch teurer als das neue Becken, das wohl mit mindestens 1,2 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Insgesamt, davon ging die Stadt noch im September 2022 aus, wird die Sanierung des Sterkrader Hallenbades wohl rund sechs Millionen Euro kosten.
Hallenbad Sterkrade: Neubau hätte 16 Millionen Euro verschlungen
Das immense Ausmaß der Schäden hatte ein Gutachter festgestellt, der eilig engagiert worden war, nachdem den SBO-Fachleuten die verrosteten Stellen im Sommer aufgefallen waren. Das Ergebnis war so niederschmetternd, dass Stadt und Politik sogar diskutiert haben, ob man das Bad aus den 50er-Jahren nicht lieber komplett abreißen und ein neues Schwimmbad bauen soll. Denn eine Reparatur des alten Beckens schloss der Gutachter aus. Mit geschätzten Gesamtkosten von 16 Millionen Euro wären Abriss und Neubau allerdings rund drei Mal so teuer gewesen wie die nun gestartete Sanierung inklusive des Komplettaustausches des Edelstahlbeckens. Zudem hätten die Menschen in Sterkrade mindestens drei Jahre auf die Fertigstellung des Neubaus warten müssen.
Neue Photovoltaik-Anlage
Die Kosten für den Austausch des verrosteten Edelstahlbeckens schätzten Die Rathaus-Fachleute im September vergangenen Jahres auf rund 1,2 Millionen Euro. Die neue Unterkonstruktion aus Stahlbeton wird vermutlich 2,7 Millionen Euro kosten.
Erneuert werden müssen auch die Wasseraufbereitungs- und die Schaltanlage samt interner Verkabelung. Kostenpunkt: rund 1,7 Millionen Euro. Am günstigsten ist mit geschätzten 173.000 Euro die geplante Photovoltaik-Anlage, die künftig sogar noch Stromkosten senken und den Aufwand für die Warmwasseraufbereitung reduzieren könnte.
15 Monate hat die Stadt dagegen für die Sanierung eingeplant. Wenn alles gut geht, können die Sterkraderinnen und Sterkrader im Laufe des Jahres 2024 dann wieder ihre Bahnen im Hallenbad an der Holtener Straße ziehen. SBO-Sprecher Alexander Höfer: „Sämtliche Ausführungen der bisherigen Arbeiten verlaufen nach Plan.“
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