Oberhausen. Seit Beginn der Sommerferien ist das Hallenbad Sterkrade dicht. Schäden am Becken haben dazu geführt. Wann kann dort wieder geschwommen werden?
Die Nachricht war für Oberhausener Schwimmfreunde ein Schock: Das Becken im Hallenbad Sterkrade ist derart marode, dass das Bad schließen muss – auf unbestimmte Zeit. Doch wie geht es weiter? Mit dieser Frage beschäftigte sich unter anderem auch der Sportausschuss der Stadt.
Die Stadt Oberhausen setzt darauf, das marode und seit Ferienbeginn gesperrte Edelstahlbecken des Hallenbads Sterkrade zu sanieren, statt das gesamte Hallenbad dort neu zu bauen. Das hat Schul- und Sportdezernent Jürgen Schmidt jetzt im Sportausschuss signalisiert. Zugleich ist in der Sitzung deutlich geworden, dass der Ausfall des Hallenbades Sterkrade dramatische Folgen für den Schwimmunterricht in Oberhausen hat.
Der Präsident des Stadtsportbundes (SSB), Manfred Gregorius, berichtete in der Sitzung, dass jetzt rund 100 Stunden Schwimmunterricht pro Woche für Oberhausener Kinder ausfallen, weil das Hallenbad Sterkrade nicht zur Verfügung steht. Gregorius sprach von einer dramatischen Situation, zumal zuvor ja bereits in der Corona-Pandemie jede Menge Schwimmunterricht ausgefallen sei.
Der SSB-Präsident plädierte dafür, ernsthaft die Möglichkeit zu prüfen, auf Zeit ein zusätzliches mobiles Lehrschwimmbecken in Oberhausen zu errichten. In anderen Städten gibt es schon solche provisorischen Lösungen, etwa als Traglufthalle. Gregorius denkt bereits an einen möglichen Standort dafür am Aqua-Park.
50 Prüflöcher in den Beton gebohrt
Dezernent Jürgen Schmidt schilderte den Sportpolitikern unterdessen den aktuellen Sachstand zum Hallenbad Sterkrade, das ja seit Sommerferienbeginn gesperrt ist. Am Edelstahlbecken seien über 90 Schadstellen entdeckt worden. Durch die Leckagen im Becken ist offensichtlich ständig Chlorwasser in die Stahlbetonkonstruktion gedrungen, so dass diese ebenfalls bereits Schäden aufweist. Um das genau zu überprüfen, seien 50 Löcher in den Beton gebohrt worden, heißt es.
Die gesamten Gutachtenergebnisse dazu werden laut Dezernent Ende August vorliegen. Dann wird die Stadt eine umfangreiche Verwaltungsvorlage mit allen Details, den Sanierungsmöglichkeiten und -kosten erstellen. Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass man das Edelstahlbecken mit angemessenem Aufwand sanieren könne und dass so das Hallenbad Sterkrade danach – inklusive des intakten Lehrschwimmbeckens – wieder genutzt werden kann, so der Dezernent.
Offen blieb in der Sitzung allerdings, wie lang das alles genau dauern wird. Schmidt verwies auf die entsprechenden Vorgaben im Vergaberecht, an die die Stadt gebunden sei. Eine mehrmonatige Ausschreibung der Arbeiten sei nötig; und danach gebe es zudem die Frage, wie schnell die beauftragten Firmen arbeiten könnten und wie zügig das entsprechende Material zur Verfügung stehe.
Andere Bereiche des Hallenbads, etwa die große Rutsche, seien jedenfalls nicht von Schäden betroffen, heißt es, so dass man sich auf die Sanierung des Edelstahlbeckens konzentrieren könne. Offen blieb in der Sitzung allerdings auch die Frage, wie hoch die voraussichtlichen Kosten dafür ausfallen werden.
Sportausschuss-Vorsitzender Klaus-Dieter Broß (CDU) will notfalls eine Sondersitzung des Gremiums einberufen, um bei dem wichtigen Thema am Ball zu bleiben und eine Lösung schnellstmöglich politisch auf den Weg zu bringen. Der Christdemokrat: „Ohne den Sportausschuss läuft bei diesem Thema nichts.“