Oberhausen. Der bayerische Möbelhändler Segmüller hat der Stadt Oberhausen versprochen, neue Wohnungen in Sterkrade zu bauen. Die SPD hat dafür eine Idee.

Die Oberhausener SPD hat bereits vor anderthalb Jahren eine Idee entwickelt, was auf dem Grundstück des maroden Finke-Möbelhauses in der Sterkrader Innenstadt geschehen soll. Nun sieht sie dafür neue Chancen. Sie schlägt dem bayerischen Möbelverkäufer Segmüller, seit 2016 Eigentümer der Immobilie, vor, dort nicht nur einfach Wohnungen zu errichten, sondern ein Mehrgenerationen-Haus mit besonderem Konzept zu entwickeln. „Wir halten einen Mehrgenerationenkomplex, der nicht nur auf ein reines Wohnangebot, sondern auch auf komplementäre Dienste setzt, an dieser Stelle für sinnvoll“, erklärt SPD-Sozialpolitiker Ercan Telli,

Segmüller hatte am vergangenen Freitag im Gespräch mit Oberbürgermeister Daniel Schranz und Planungsdezernent Thomas Palotz versprochen, bis zum Sommer Pläne für eine Wohnbebauung am Neumarkt vorzulegen.

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Mit Blick auf die stetig älter werdende Bevölkerung im Ruhrgebiet sieht Telli eine Versorgungslücke in Oberhausen aufziehen: „Wir brauchen mehr Wohnraum für Ältere jenseits der Heime.“ Deshalb setzt die SPD auf Mehrgenerationenhäuser in den verschiedenen Stadtbezirken, die sich insbesondere auf die Wünsche der älteren Bürger ausrichten: Sie benötigen Arztpraxen, Versammlungsräume, Gemeinschaftsgärten und betreuende Pflegeprofis.

Mehrgenerationenhäuser mit Betreuung: Menschen sollen länger in ihrem Zuhause leben können

Das Ziel ist es, Menschen so lange wie möglich zu Hause wohnen zu lassen. „Davon profitieren am Ende die Menschen selbst, die sicherlich lieber zu Hause alt werden als im Heim, aber auch die Stadt“, meint SPD-Fraktionschefin Sonja Bongers angesichts der hohen Heimkosten.

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Sie sieht nun die Zusage Segmüllers, das Gelände entwickeln zu wollen, äußerst positiv. Dazu habe die Politik einen entscheidenden Beitrag geliefert. Die SPD hatte 2021 vorgeschlagen, dass die Stadt den Ankauf des Geländes von Segmüller prüfen lässt. Und die CDU-Ratsfraktionschefin Simone-Tatjana Stehr hatte im November 2022 gewettert: „Wir können und wollen nicht länger akzeptieren, dass Eigentümer mit zentralen Immobilien sämtliche Bemühungen für Oberhausen dadurch torpedieren, dass sie ihren Besitz verfallen lassen.“ Bongers schlussfolgert deshalb: „Vielleicht hat ja auch die Bereitschaft der Politik, sich mit dem Kauf und der Entwicklung des Areals verstärkt selbst zu befassen, die Entscheidungsfindung bei Segmüller zumindest beeinflusst.“