Oberhausen. Neben seiner Hauptaufgabe als Oberbürgermeister sitzt Daniel Schranz in 13 Aufsichts- und Beiräten. Für seine Nebentätigkeiten erhält er Geld.

Es ist nicht so, dass Oberbürgermeister Daniel Schranz in seinem Vollzeitjob als Stadtoberhaupt von Oberhausen nicht genügend ausgelastet ist. Doch der Posten als Chef des Rathauses und oberster Repräsentant der 210.000 Einwohner bringt es mit sich, dass sich Schranz als Stadtvertreter in diversen Aufsichtsräten, Beiräten und Gesellschaftsversammlungen tummelt, wenn Oberhausen an den jeweiligen Unternehmen und Institutionen beteiligt ist. Es sind insgesamt 13 Extra-Posten.

Aufstellung über Verdienst in den Nebentätigkeiten ist in NRW Pflicht

Die Kontrolle dieser Organisationen in den Aufsichtsräten wird mal extra bezahlt, mal mit keinem Cent vergütet. Jetzt hat die Stadtspitze die Höhe der Vergütungen aller 13 Nebentätigkeiten des Oberbürgermeisters für das Jahr 2022 veröffentlicht. Eine solche Aufstellung für den Rat ist seit vielen Jahren in Nordrhein-Westfalen Pflicht, um mit dieser Transparenz mögliche Korruptionen im Ansatz zu bekämpfen.

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Weil diese Aufgaben meist dem Hauptamt als Oberbürgermeister zuzurechnen sind, dürfen gewährte Entlohnungen für diese Nebentätigkeiten vom Amtsinhaber nicht behalten werden. Diese Arbeit ist quasi mit dem Oberbürgermeister-Jahresgehalt von 172.000 Euro bei Daniel Schranz abgegolten. So arbeitet der Christdemokrat zwar in neun Gremien mit Bezug zum Hauptamt, erhält aber nur für drei überhaupt Geld: Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) zahlt ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden 9477 Euro, der RWE-Konzern seinem Beiratsmitglied 3000 Euro und die Westenergie für das Mitglied im Regionalbeirat Rhein-Ruhr 2100 Euro. Die Gesamtsumme von 14.577 Euro hat Schranz bereits der Stadtkasse überwiesen.

Oberbürgermeister darf nur gut 25.000 Euro von 40.000 Euro Nebenverdienst behalten

Nebentätigkeiten in den Gremien der Sparkassen und Sparkassenverbände dürfen Oberbürgermeister allerdings selbst einnehmen. So kassiert Daniel Schranz als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse 14.190 Euro im Jahr, als Mitglied des Kommunalbeirates der LBS (Landesbausparkasse) 2700 Euro und als Vorstandsmitglied des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes (RSGV) 8500 Euro. Den Betrag von insgesamt 25.390 Euro darf der Oberbürgermeister zusätzlich zu seinem normalen Gehalt behalten. 2017 war dies für 19.110 Euro der Fall, 2018 für 16.800 Euro. Für seine Tätigkeit als stellv. Vorsteher im Zweckverband des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hat Schranz im vergangenen Jahr auf die Aufwandsentschädigung verzichtet.

Daniel Schranz hat also insgesamt mit seinen Nebentätigkeiten in 13 Gremien knapp 40.000 Euro im vergangenen Jahr zusätzlich verdient, musste davon allerdings knapp 14.600 Euro an die Stadtkasse abführen.