Oberhausen. Zur Premiere hat das Eis gebrannt: „Disney on Ice“ sorgt in der Arena Oberhausen bei Eltern für Erinnerungen. Kinder bejubeln einen Schneemann.
Sie sprechen den Fans aus der Seele. „Elsa muss den Sommer zurückholen“, heißt es zum Finale von knapp zwei Stunden „Disney on Ice“. Und wer am Freitag zur ersten von sechs Shows durch den dichten Schneeschauer zur Rudolf-Weber-Arena gepilgert ist, wird das Zitat aus dem Disney-Kassenschlager „Die Eiskönigin“ sofort unterschreiben.
Draußen rieseln echte Flocken, drinnen fällt Kunstschnee aus den Effekt-Maschinen. An Atmosphäre mangelt es nicht. Die Macher melden neben dem Centro Oberhausen erstaunliche Besucherzahlen: Sechs Shows, drei Tage - und 42.000 verkaufte Karten.
Am Premieren-Abend leuchten unterschiedliche Augenpaare: Bei den Kindern, sicher, weil professionelle Eiskunstläufer sich bullige Kostüme überstreifen und damit die Helden aus Zeichentrick- und Animationsfilmen der traditionsreichen amerikanischen Filmschmiede auf die Eisfläche schicken.
Disney on Ice: Eisfläche in der Arena weckt Erinnerungen
Doch auch Oberhausener Sport-Fans erleben an diesem Abend eine Zeitreise mit wohlig stimmenden wie schmerzhaften Erinnerungen. Der komplette Arena-Innenraum ist mit einer Eisfläche ausgelegt. Wir erinnern uns: Zur Jahrtausendwende jagten die Revier-Löwen hier in der höchsten deutschen Eishockey-Spielklasse dem Puck hinterher.
Das Kapitel endete wenig märchenhaft, sondern eiskalt - die Revier Löwen mussten Insolvenz anmelden und sind aus der Eishockey-Landschaft verschwunden. Bei den Disney-Helden erleben die Kinder dagegen ein Happyend nach dem anderen.
Bei Aladdin spukt der Flaschengeist Dschinni über die spiegelglatte Fläche und verhilft der Titelfigur spielend, das Herz von Prinzessin Jasmin zu erobern. Dafür stellen die Show-Konstrukteure sogar einen kleinen Kulissen-Basar auf das Eis. Mit Stoffwänden, Händlern und viel Wirbel. Auf einer doppelstöckigen Bühne wird die Geschichte zusätzlich ausgelagert. Doch diese Spielereien verwirren eher, als dass sie der Show nutzen - alle Augen sind schließlich auf die Eisfläche gerichtet.
Disney on Ice: Beim Schneemann Olaf jubeln die Kinder
Micky Maus und Minnie Maus mimen dort stark beklatscht die Conférenciers. Die Stimmen fiepen hoch - und schallen vom Tonband. Doch die meisten Kinder sind längst damit beschäftigt, mit beiden Händen den locker gleitenden Comic-Mäusen zuzuwinken.
„Disney on Ice“ verbindet verschiedene Helden und Episoden aus bekannten Kinofilmen. Das Eiskunstlauf-Handwerk, die gekonnten Schrauben und aufwendigen Hebefiguren der Verkleideten, gehen im Comic-Theater fast schon etwas unter.
Sei’s drum! Kleine Kufen-Kenner haben ihren Spaß und beklatschen ihre Lieblinge. Dazu zählt ganz sicher „Olaf, der Schneemann“ aus der Eiskönigin, den viele beim Verlassen der Halle mit dem Satz „Der war richtig süß“ adeln. Aber sie wollen den Machern beinah schon die Ohren langziehen, weil der tapsige Schlappohr-Sympathieträger Goofy so spät erscheint.
Neben dem Eis-Theater gibt's tatsächlich Staun-Effekte: Beim Märchen „Maleficent – Die dunkle Fee“ speien Drachenfiguren grelle Feuerstrahlen aufs Eis, die auf dem gefrorenen Nass zu brennen scheinen. Hollywood-Tricks haben eben noch nie geschadet.
>>> „Disney on Ice“ gleitet seit 41 Jahren über das Eis
Die Kinder-Unterhaltungsshow „Disney on Ice“ bringt bekannte Figuren des Unternehmens seit mehr als 40 Jahren auf die Eisfläche. Die Co-Produktion von Walt Disney und Feld Entertainment ist ein Dauergast in der Arena Oberhausen.
Zu den gezeigten Charakteren gehören Stars aus populären Kinofilmen wie Arielle, Aladdin und Die Eiskönigin. Die Tournee „Traumhafte Welten“ gastiert in Oberhausen noch bis Sonntag (12. März) - mit sechs Shows an drei Tagen. Für Sonntag gibt es noch Tickets.