Oberhausen. Beim umstrittenen Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen (A3/A2/A516) prallen die Fronten immer mehr aufeinander.

Die Forderung der Oberhausener CDU, endlich das Autobahnkreuz Oberhausen und andere Autobahnen auszubauen, um die dauernden Verkehrsstaus rund um Oberhausen zu beseitigen, stößt auf scharfe Kritik der Grünen und des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes.

Die Grünen raten nun der CDU, ADAC-Stauanalysen besser zu lesen und bezeichnen die Christdemokraten als „bekennende autofreundliche Fraktion“. Deshalb waren die Grünen nach eigenem Bekunden über die Autobahn-Euphorie der CDU nicht erstaunt. „Uns wundert ihre Forderung nicht, endlich die Kettensäge zum Einsatz bringen zu wollen, um zulasten des Sterkrader Waldes das Autobahnkreuz auszubauen“, schreibt die Grünen-Fraktionsspitze in einer Pressemitteilung. Sie verlangt von der CDU-Fraktionsvorsitzenden, Simone-Tatjana Stehr, eine Erläuterung, wie der Ausbau von Autobahnen das Klima schützen soll.

Grüne: ADAC empfiehlt Homeoffice und ÖPNV

„Die CDU bezieht sich auf die aktuelle Stauanalyse des ADAC, aber unverständlicherweise nicht auf dessen Vorschläge. Der ADAC fordert nämlich keinen Autobahnausbau, sondern Homeoffice, die Nutzung des ÖPNV und zügige Brückensanierungen“, gibt Grünen-Ratsherr Norbert Axt an. „Was uns sehr ratlos hinterlässt, ist, dass die CDU unverblümt in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken will, dass die Staus durch einen Ausbau des Autobahnkreuzes verschwinden werden. Die aktuellen Staus sind doch vor allem Baustellen geschuldet.“ Daher würden die Grünen bei ihrer Haltung bleiben: Der Sterkrader Wald muss erhalten bleiben.

Norbert Axt  ist Ratsmitglied der Oberhausener Grünen.
Norbert Axt ist Ratsmitglied der Oberhausener Grünen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Auch das Sterkader Waldbündnis wendet sich natürlich weiter gegen die aktuell favorisierten Ausbaupläne des Autobahnkreuzes und setzt sich für eine klimagerechte Verkehrswende ein, damit im Sterkrader Wald nicht 5000 Bäume gerodet werden müssen. Die Initiatoren bedauern die Ansicht der CDU und laden die Politiker nun in den Wald ein. „Wir würden dort sehr gern mit der CDU Oberhausen über intelligente, klimagerechte und zukunftsorientierte Lösungen unserer Verkehrsprobleme reden“, schreiben Cornelia Schiemanowski vom BUND Oberhausen und Tobias Szczepanski vom Heimatverein Schmachtendorf.

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