Oberhausen. Ein Oberhausener Stadtviertel bekommt neue, moderne Fahrrad-Garagen. Dafür müssen Parkplätze für Autos weichen – und das ist auch gut so.
Na endlich! Drei Jahre nachdem die Stadt das Projekt der modernen Fahrrad-Garagen fürs Bismarckviertel der Öffentlichkeit präsentiert hat, sollen sie tatsächlich errichtet werden. Es ist allerhöchste Zeit, den Menschen in Oberhausen gute Alternativen zum Auto zu bieten. Denn das Tempo, mit dem die Welt auf die Klimakatastrophe zurast, zieht immer mehr an. Der Mensch verpestet mit seinen Treibhausgasen derart die Erdatmosphäre, dass das von der Weltgemeinschaft einst vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, laut neuester Experten-Einschätzung schon 2026 verfehlt wird.
Sicher: Ohne große Maßnahmen wie den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien und einen verlässlichen öffentlichen Nahverkehr geht es nicht. Aber ohne die vielen kleinen Aktionen eben auch nicht. Wenn nicht jeder Einzelne von uns seine Gewohnheiten kritisch hinterfragt und nicht bereit ist, auch nur das kleinste Opfer zu bringen, hinterlassen wir unseren Kindern eine Welt, in der es sich kaum noch zu leben lohnt. Die Gesellschaft kann es sich nicht länger leisten, dass die Zahl der Autos immer weiter steigt. Laut Umweltbundesamt hat der Motorisierungsgrad in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Mittlerweile verfügt jeder vierte Haushalt über zwei oder mehr Autos. Das ist zu viel!
Deshalb sollte die Stadt die Radschuppen auch zügig aufstellen – und sich nicht beirren lassen von Kritikern, die um 20 Parkplätze trauern. 20 Stellflächen für Autos sollen nach jetzigem Stand der Planung tatsächlich wegfallen – 20 von insgesamt rund 3000 im Projektgebiet, also nur ein lächerlich kleiner Anteil. Das ist kein Grund zu jammern! Im Gegenzug erhält das Viertel 180 sichere Abstellplätze für Fahrräder. Und die Möglichkeit, sich E-Lastenräder quasi vor der Haustür ausleihen zu können. Das ist ein ziemlich gutes Tauschgeschäft!