Oberhausen. Ein bayerisches Familienunternehmen lässt eine wichtige Immobilie mitten in der Sterkrader Innenstadt verfallen. Ein Kommentar.

Oberhausen hat sich gefreut, als das seriöse Familienunternehmen Segmüller mit großer Tradition aus Bayern 2015 das Finke-Möbelhaus in der Sterkrade Innenstadt gekauft hat. Eine Frischzellenkur durch einen Top-Investor, der seine Branche hervorragend kennt und auf Expansionskurs Richtung Norden ist, hätte Sterkrade mehr als gut getan.

Den guten Ruf verspielt

Doch über sechs Jahre lang ließ Segmüller seine Immobilie verfallen und schadet mit seinem Verhalten massiv der Sterkrader City – die Bayern haben im Ruhrgebiet ihren guten Ruf verspielt. Man muss den Segmüllers nicht erst Artikel 14 des Grundgesetzes um die Ohren schlagen („Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“), sondern kann sich gerade bei einem Familienbetrieb auf die Grundsätze eines ehrbaren Kaufmanns berufen: Er ist ehrlich, verlässlich, integer, verantwortungsbewusst. Es wird Zeit, dass Segmüller endlich so handelt.

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Dass Oberhausen seit den 90er Jahren versucht, das Rück-Möbelhaus aus dem Wohnviertel zu verlagern, dürfte jedem in der Branche klar gewesen sein - das ist kein Grund, um Sterkrade verwahrlosen zu lassen. Auch wenn die zahlreichen Krisen viele Unternehmen durchgeschüttelt haben – eigentlich hat doch gerade die Möbelbranche durch den Trend, sein Zuhause zu verschönern, während der Pandemie profitiert.

Politik agierte zu lange mit Samthandschuhen

Wie dem auch sei: Auch die Politik und die Stadtspitze haben viel zu lange abgewartet und sich gescheut, bei den Segmüllers in Bayern mehr Druck zu machen. Jetzt müssen die Samthandschuhe ausgezogen werden, man muss sich zusammen an einen Tisch setzen und in kurzer Zeit kreative und für alle Beteiligten finanziell akzeptable Lösungen finden. Kümmert euch endlich intensiv um Sterkrade! Die Zeit drängt.

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