Oberhausen. TV-bekannter Pfarrer und Theologin gestalten gemeinsam die ökumenische Feier als Voraufzeichnung aus Europas höchster Ausstellungshalle.

In der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ geht’s schließlich um die Schöpfung – und ihre akute Gefährdung. Angelehnt an Titel und Inhalt der aktuellen Gasometer-Schau überträgt die ARD den Gottesdienst zum Jahreswechsel nun unter dem Namen „Ein zerbrechliches Jahr“ aus Europas höchster Ausstellungshalle, dem Gasometer an der Arenastraße.

Der katholische Pfarrer Gereon Alter, aus dem Fernsehen bekannt vom „Wort zum Sonntag“, hält den Silvestergottesdienst zusammen mit der evangelischen Theologin Sarah Vecera. Die in Oberhausen geborene Autorin und Bildungsreferentin sagt zur Produktion im Gasometer: „Es ist kalt dort drin – aber auch das ist in Zeiten der Gasknappheit bei den Menschen ein Thema. Ihre Sorgen und Nöte, ihre Bitten sollen in diesem besonderen Gottesdienst zum Jahresschluss Platz haben.“

Rundfunkchor singt Bruckner und Bonhoeffer

Und so kommen die vorgetragenen Fürbitten direkt von Besuchern der „Paradies“-Ausstellung. Seit Anfang Herbst hatten sie die Möglichkeit, ihre persönlichen Anliegen für das neue Jahr in ein spezielles Fürbittenbuch zu schreiben. Das Team hat für den Gottesdienst im Gasometer einen Osterleuchter aus der Kapelle der Uniklinik Essen mitgebracht. Er besteht aus einer Sauerstoffflasche mit der Aufschrift „Überlebensstoff“ – Sinnbild für die Betroffenen der Corona-Pandemie.

Zwischen den großformatigen Fotos bedrohter Naturschönheiten sorgt der WDR-Rundfunkchor für stimmungsvolle Musik. Unter der Leitung von Nicolas Fink singt das Ensemble dann auch das „Locus iste“ von Anton Bruckner sowie die Hymne „Von guten Mächten“, nach einem Text von Dietrich Bonhoeffer, in einem eigens für diesen Gottesdienst kreierten Arrangement. Als Solisten werden die Sängerin Judy Bailey sowie Dominik Maxelon am Piano zu hören sein.

Als berührenden Moment empfindet Jeanette Schmitz, die Geschäftsführerin des Gasometers, wenn am Ende das „Vater unser“ unter der schwebenden Erdkugel-Skulptur gesprochen wird: „Ich freue mich, dass das Thema unserer Ausstellung von den Kirchen als derart wichtig empfunden wird, dass es am Jahresende quasi den Schlussakkord gibt.“ Da es sich um eine Voraufzeichnung handelt, ist ein Besuch des Silvestergottesdienstes leider nicht möglich. . Die TV-Ausstrahlung beginnt am Samstag, 31. Dezember, um 16 Uhr im Ersten.

Vor und nach Silvester können – schön warm gekleidete – Besucher Zeit im Gasometer verbringen, geöffnet täglich 10 bis 18 Uhr vom 26. bis 30. Dezember sowie ab dem 2. Januar 2023. Alle Ticketvarianten gibt’s an der Gasometer-Kasse oder online via gasometer.de