Oberhausen. Die Energiekrise quält gerade viele Hausbesitzer. Lohnt sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe? Ein neuer Ratgeber hilft bei der Entscheidung.

In Deutschland wird der Großteil der Häuser mit Öl oder Gas beheizt. Das ist in Zeiten der Energiekrise eine echtes Problem. Gerade die Kosten für Gas explodieren wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer fragen sich deshalb: Lohnt sich der Umstieg auf alternative Systeme?

Der Ratgeber Heizung der Verbraucherzentrale gibt Hilfestellung. Denn die Frage ließe sich zwar leicht mit „Ja“ beantworten, doch damit fängt das Nachdenken im Grunde genommen erst an. Wie gewinne ich dann Warmwasser für Duschen und Co.? Woher kommt der Strom, wenn nicht aus dem Kraftwerk? Und vor allem: Was kostet mich das alles?

Klare Nachteile der Gasheizung

Zunächst macht es das Buch nicht leichter: Wer sich noch nicht mit Wärmepumpe, Solaranlage und Förderung beschäftigt hat, wird mit Fachwissen überschwemmt. Das schadet erstmal nicht, macht es nur anstrengender. Praktisch: Das Nachdenken wird einem teilweise durch Pro- und Contralisten abgenommen, etwa beim Brennwertkessel: „Abhängigkeit von Gaslieferanten“, „Tarife können geändert werden“ und „Bei Erdgas Abhängigkeit von unzuverlässigen Staaten“ sind ziemlich überzeugende Argumente, dem Gas Lebewohl zu sagen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Was folgt dann? Am besten wohl die Wärmepumpe. Sie nutzt als Wärmequelle die Umgebung: Grundwasser, Erdreich und Außenluft sind genügend da. Die Kosten sind genauso unterschiedlich wie die Einsatzmöglichkeiten. Wärmepumpen für den Wassergebrauch kosten 3000 bis 4000 Euro, solche für die Heizung 20.000 bis 30.000 Euro.

Wärmepumpe senkt die jährliche Betriebskosten

Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Modelle für jedes Haus geeignet sind. Und natürlich die Stromfrage. Soll dieser durch Solarzellen gewonnen werden? Und sollen diese mit der Wärmepumpe kombiniert werden? Oder reicht der alte Brennwertkessel für die Wärmepumpe im kalten Winter?

Wer immer noch nicht durchblickt, findet auf den hinteren Seiten einfache Beispiele: Familie Jansen heizt mit Gas – Welche Haustechnik kommt für sie infrage? Der Ratgeber analysiert die Kosten und stellt sie in Vergleich zu den neuen Systemen. Eine Luft-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung kostet zwar 16.700 Euro, reduziert aber die jährlichen Betriebskosten von 4600 Euro auf 1990 Euro. Nach sechs Jahren zahlt sich die Anschaffung aus. Grobes Fazit: Wer mehr investiert, spart auf lange Sicht richtig Geld.

Ratgeber Heizung, Wärme und Warmwasser für mein Haus, Johannes Spruth, Verbraucherzentrale, 19,90 Euro