Oberhausen. Lange war der Hof der Oberhausener Erich-Kästner-Grundschule leer. Nun entstand ein neuer teurer Spielplatz – und die Kinder tanzen.

Wenn die Pausenglocke ertönt, rennen die Kinder der Erich-Kästner-Schule wieder gerne raus. Auf dem Schulhof stehen jetzt ein Klettergerüst aus Metall, eine Schaukel und große Steine zum Ausruhen. Auch der umliegende Bereich wurde umgestaltet. In einer Ecke wartet ein Fußball-Kleinfeld auf die nächsten Ronaldos. „Es ist wirklich toll geworden“, sagt Schulleiterin Monika van Elst. „Vor allem die Kinder freuen sich.“

Lange war der Pausenhof kein Pfund, womit die Ganztags-Grundschule werben konnte. „Hier war vorher nichts“, erzählt van Elst. Das änderte sich mit einem Beschluss des Rates. 2015 wurde das Programm „Soziale Stadt Oberhausen-Osterfeld“ auf den Weg gebracht. Ein Jahr später folgte die Städtebauförderung „Soziale Stadt NRW“. Aus diesem Topf des Landes profitierte dann auch im Wesentlichen dieser Schulhof. Die geplanten Baukosten betrugen anfangs fast 372.000 Euro. Doch mit den Preissteigerungen stiegen auch die Baukosten. Geschätzt 445.000 Euro fließen jetzt in den neuen Schulhof. Und damit ist er fast 100.000 Euro teurer als gedacht.

Oberbürgermeister Daniel Schranz ist stolz auf die Ausgaben

Die hohen Preissteigerungen im Bausektor machen derzeit vielen Projekten der Stadt zu schaffen. Die Servicebetriebe Oberhausen (SBO) arbeiten an etwa 250 Bauvorhaben im Stadtgebiet. Nicht alle sind so groß wie die an der Erich-Kästner-Schule.

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Oberbürgermeister Daniel Schranz nutzte den Ortstermin, um zu unterstreichen, wie viel die Stadt in die Bildung steckt. In vier Jahren seien dies – inklusive der Fördergelder – fast 100 Millionen Euro gewesen. „Damit versuchen wir, jahrzehntelangem Nachholbedarf zu begegnen.“

Den gab es auch an der Osterfelder Schule. Ein Landschaftsarchitekturbüro plante die Umgestaltungen vorab, danach wurden die Bürger beteiligt. Im Ergebnis wurden die alten Spiel- und Klettergerüste durch neue Geräte ersetzt. Neue Flächen wurden geschaffen oder alte Areale erneuert. Der Mix aus Ruhe- und Spielzonen soll ein „Grünes Klassenzimmer“ darstellen, das sowohl für den Unterricht als auch für die Nachbarschaft genutzt werden kann.

Schüler tanzten in den Pausen

Seit den Osterferien werkelten die Bauarbeiter auf dem Schulhof. Momentan fehlen nur noch die Pflanzarbeiten. In der Zeit zwischen Baustart und Bauende mussten die Schülerinnen und Schüler kreativ werden: Weil auf dem Hof gearbeitet wurde, konnten sie nicht spielen. Stattdessen wurde getanzt. „Wir haben Tanzpausen eingeführt“, erzählt van Elst. Oben in der Schule an den Fenstern die Lehrer, unten auf dem Hof die Kinder. Dieser Pausentanz wurde gleich beibehalten. Obwohl jetzt auch wieder geklettert werden kann.