Oberhausen. Die Oberhausener Glück-Auf-Förderschule erhält einen Anbau für über drei Millionen Euro. Demnächst können 120 Kinder unterrichtet werden.

Als wäre es inszeniert, setzen beim Besuch des Oberbürgermeisters die Sägen ein. Am Neubau der Glück-Auf-Förderschule wird kräftig gelärmt, schließlich soll der Rohbau in diesem Jahr fertig werden. Auf zwei Etagen entstehen für 3,6 Millionen Euro neue Klassenzimmer, die dem gestiegenen Bedarf nachkommen. Denn die Förderschule expandiert. Demnächst sollen auch die Klassen 5 und 6 abgedeckt werden. „Wir freuen uns sehr über den Neubau“, sagt Schulleiterin Erdmute Mandrowski.

An der Teutoburger Straße werden Kinder unterrichtet, die Nachholbedarf in der sozialen und emotionalen Entwicklung haben. Ein weiterer Standort ist an der Hagedornstraße. Im Moment werden 86 Kinder unterrichtet. Wenn der Neubau fertig ist, könnten es 130 Kinder sein. „Das Stigma Förderschule verschwindet allmählich. Es gibt viele Eltern, die sich für die kleine Schule entscheiden und ihre Kinder länger dort lassen wollen“, sagt Mandrowski. Bislang ist nach der vierten Klasse die Zeit an der Förderschule vorbei.

Oberbürgermeister hält 3,6 Millionen Euro Investition für „gut angelegtes Geld“

Der gestiegenen Nachfrage trägt die Stadt mit dem Neubau Rechnung. Im Frühjahr 2021 wurde die Baugenehmigung erteilt. Die Baukosten werden auf 3,6 Millionen Euro geschätzt, unterliegen allerdings den Schwankungen am Markt. Sie könnten durch den Ukraine-Krieg und die Folgen steigen. 270.000 Euro werden gefördert, der Eigenanteil der Stadt ist demnach hoch. „Geld ist in der Bildung immer gut angelegt. Hier finde ich es besonders wichtig“, unterstreicht Oberbürgermeister Daniel Schranz bei einer Baustellen-Besichtigung. Es gehe eben darum, alle Kinder bestmöglich zu fördern.

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Die Altbau wurde zu klein. Deshalb wird jetzt gehämmert. Auf 700 Quadratmetern entsteht ein Neubau mit zwei Stockwerken. In Zukunft stehen 3500 Quadratmeter zur Verfügung – inklusive des Altbaus, der bereits saniert wurde.

Die freie Fläche wird durch den Neubau verknappt. Auch eine Auffahrt für die Taxen fehlt.
Die freie Fläche wird durch den Neubau verknappt. Auch eine Auffahrt für die Taxen fehlt. © FUNKE / Foto Services | Gerd Wallhorn

Auffahrt für Taxen fehlt noch

Der Neubau wird nach energieeffizienten Standards errichtet. Im Alltag sind jedoch noch andere Dinge wichtig: In Förderschulen beschränken sich die Klassenstärken auf maximal 19 Schüler. Jedes Kind soll einen eigenen Tisch haben. Deshalb wird darauf geachtet, dass viel Platz ist. Die Fenster sind fast bodentief. So kommt mehr Licht in die sechs Klassenräume. In den Sommerferien könnte alles fertig werden. Momentan sei der Bau im Zeitplan.

Einen Wunsch hat Erdmute Mandrowski noch geäußert. Durch den Neubau wurde das schlauchähnliche Gelände verknappt. Mehr Außenfläche zum Spielen wäre wünschenswert. „Wir haben sehr aktive Kinder“, sagt Mandrowski. Eine Auffahrt für die Taxen wird auch noch gebraucht. Denn viele Schüler werden mit Autos zur Schule gebracht.