Oberhausen. Energiepreise explodieren, Menschen fürchten kalte Wohnungen im Winter. Wie kommt Deutschland durch die Krise? Grüne und CDU debattieren.

Ob Gas, Heizöl, Holzpellets, Strom – wer in diesem Winter seine Wohnung wärmen will, der muss mit deutlich höheren Kosten rechnen. Fachleute kalkulieren für eine Durchschnittsfamilie in einer normalen Wohnung zwischen 1000 und 2000 Euro Mehrkosten im Jahr.

Denn der Gaspreis hat sich für Kunden der Energieversorgung Oberhausen (EVO) in nur einem Jahr verdoppelt. Dazu kommen noch einige hundert Euro Mehrkosten wegen höherer Stromtarife. Die Bundesregierung überlegt, mit einer Gas- und Strompreisbremse die Folgen für Bürger abzumildern. Zugleich muss eine Mangellage verhindert werden: Betriebe und Privatleute benötigen genug Gas und Strom – auch bei einem harten Winter. Koste es, was es wolle?

Energiedebatte mit Bärbel Höhn (Grüne) und Wilhelm Hausmann (CDU)

Was also tun? Der Oberhausener CDU-Kreisvorsitzende, frühere Landtagsabgeordnete und Architekt Wilhelm Hausmann und die frühere NRW-Umweltministerin und langjährige Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn (Grüne) haben unterschiedliche, teils recht konträre Vorstellungen, wie man die Multi-Problemlage abfedern kann.

Bärbel Höhn am Wahlsonntag der Landtagswahl 2022 (15. Mai) im Kreise ihrer Parteifreunde.
Bärbel Höhn am Wahlsonntag der Landtagswahl 2022 (15. Mai) im Kreise ihrer Parteifreunde. © FUNKE / Foto Services | Gerd Wallhorn

In Interviews mit dieser Redaktion setzt sich Hausmann dafür ein, alle noch vorhandenen sechs Atomkraftanlagen übergangsweise weiterlaufen zu lassen; Höhn hält dies im Gespräch mit der Redaktion für eine Scheinlösung aus der Vergangenheit („Aber diejenigen, die etwas von der Sache verstehen, wollen keine Atomrenaissance, weil Atomkraft weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll ist“). Vielmehr müsse man dringend und schnell die erneuerbaren Energien ausbauen, meint die frühere Vorsitzende des Ausschusses für Reaktorsicherheit. Die CDU habe 16 Jahre lang die Energiewende ausgebremst. Der CDU-Chef hält es dagegen für „Rosstäuscherei“, wenn man glaube, man könne durch Wind und Solar die Grundversorger Kohle, Gas und Atom so einfach ersetzen.

Anmeldung zum kostenlosen Polit-Gespräch so schnell wie möglich notwendig

Nach einem schriftlichen Schlagabtausch über die Energiepolitik der Vergangenheit und der Zukunft haben die Oberhausener Grünen Hausmann zur direkten Podiumsdiskussion mit Bärbel Höhn aufgefordert – und dies wurde von der CDU angenommen.

Der frühere NRW-Landtagsabgeordnete und langjährige CDU-Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Hausmann im Landtagswahlkampf 2022 bei einer Gesprächsrunde mit Bürgern.
Der frühere NRW-Landtagsabgeordnete und langjährige CDU-Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Hausmann im Landtagswahlkampf 2022 bei einer Gesprächsrunde mit Bürgern. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Live-Debatte – für alle Bürger kostenlos – findet unter Moderation von WAZ-Redaktionsleiter Peter Szymaniak am Montag, 17. Oktober 2022 statt, und zwar ab 19 Uhr in der Gastronomie „Wintergarten“ der Luise-Albertz-Halle an der Düppelstraße 1. Wer daran teilnehmen möchte, muss sich allerdings rechtzeitig anmelden – die Zahl der Plätze ist begrenzt. Bitte Mail senden an: veranstaltungen@gruene-oberhausen.de oder an: anmeldung@cdu-oberhausen.de. Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Oberhausener CDU und der Grünen. Es gelten wie immer die am Tag der Veranstaltung geltenden Covid19-Auflagen.