Oberhausen. Russlands Präsident Putin erklärt die Stadt Saporishja zu russischem Staatsgebiet. Oberhausen erkennt dies nicht an – und steht zur Partnerstadt.
Oberhausens ukrainische Partnerstadt Saporishja wurde per Dekret des russischen Präsidenten Wladimir Putin für russisch erklärt. „In der Beziehung zu unserer Partnerstadt ändert sich zunächst einmal nichts“, sagt dazu Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Außer, dass wir uns noch mehr Sorgen um die Freundinnen und Freunde dort machen.“
Die völkerrechtswidrige Annexion erkennt Oberhausen, wie auch die Bundesregierung und die Europäische Union, selbstverständlich nicht an. Stadt und Region Saporishja gehören wie auch die anderen annektierten Gebiete nach dem Völkerrecht zur Ukraine.
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Oberhausen steht im engen Kontakt mit Saporishja, die, anders als die Region, nicht von russischen Soldaten besetzt ist. Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur hält den Draht in die Ukraine; täglich tauscht sie sich mit den Menschen vor Ort aus, telefonisch, per Video oder schriftlich via E-Mail.
Um der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen, dass Oberhausen hinter ihnen steht, gab es am Mittwoch, 5. Oktober, eine Plakat-Aktion in Saporishja: Die Vorbereitungen dazu hatten bereits am 24. August begonnen, am Unabhängigkeitstag der Ukraine. Diesen hat auch Oberhausen gefeiert, mit einem bunten treiben auf dem Altmarkt. Wer wollte, konnte an diesem Tag ein Selbstporträt in den ukrainischen Landesfarben Blau und Gelb zeichnen. Entstanden ist so eine etwa zehn Meter lange, bemalte Papierbahn. Eine Datei mit einer Collage dieses Bildes wurde nach Saporishja geschickt. Die Menschen dort haben daraus Plakate gestaltet, mit der Aufschrift: „Danke an die Stadt Oberhausen – die Ukraine ist Europa“. Die Plakate sind nun in der Stadt und an wichtigen Einfallstraßen zu sehen.