Oberhausen. Heizung an? Dies diskutieren derzeit viele Familien. Etliche haben schon gehandelt – sie heizen schön, eine Leserin heizt sogar bis auf 28 Grad.

Zwischen zwölf und 16 Grad messen die Thermometer in der letzten Septemberwoche im Oberhausener Stadtgebiet. Während Anfang September noch bis zu 27 Grad erreicht wurden, hat sich die Stimmung in der City innerhalb von zwei Wochen von „Eis auf die Hand“ zu „Eiskalten Händen“ gewandelt. Doch wie verhalten sich Oberhausener Einwohner mit Blick auf die explodierenden Energiekosten – wird schon geheizt oder noch im Kalten ausgeharrt? Wir haben auf Facebook nachgefragt.

Familien mit kleinen Kindern können nicht auf’s Heizen verzichten

Besonders Familien mit kleinen Kindern heizen bereits seit einigen Tagen, um keine Erkältungen zu riskieren. Leserin Jenny Ri meint dazu: „Da ich ein drei Monate altes Baby habe, wird das Badezimmer vor dem Baden geheizt. Ansonsten bleibt die Heizung noch weitestgehend aus“. Auch Manuela Schlebusch verhält sich ähnlich: „Ich konnte meinen kleinen Sohn kaum baden, so kalt war es bei uns. Zusätzlich zum Bad wird bei unseren schlechten Fenstern auch das Kinderzimmer geheizt. “

Auch aus Sorge vor Schimmel heizen einige Familien bereits ihre Häuser. Facebook-Nutzerin Denise Vo meint dazu: „Wir wohnen in einem über hundert Jahre alten Haus mit drei kleinen Kindern. Leider können wir nicht mehr ganz auf’s Heizen verzichten. Die Heizung läuft auf kleiner Stufe. Ohne geht es nicht. Ich möchte mir das Haus auch nicht mit Schimmel ruinieren. Dafür haben wir schon viel zu viel hier reingesteckt.“

Doch es gibt auch einige Oberhausener, die bisher noch ohne Heizungswärme auskommen. Ulla Linsen erzählt, dass sie bereits seit 30 Jahren nur zwischen November und März heizt, da sie es generell lieber kühl hat. Wieder andere Leser orientieren sich an der Redewendung „Von O bis O“, also wird von Oktober bis Ostern geheizt. Und Facebook-Nutzerin Nina Damen würde zwar gerne schon heizen, berichtet aber, dass die Heizungen vom Vermieter noch nicht angestellt wurden. „Trotz dicker Jacke ist es schon ziemlich kalt“, erzählt sie ernüchtert.

Vermieter muss Raumtemperaturen zwischen 20 und 22 Grad garantieren

Ewig frieren müssen Mieter allerdings nicht. So gibt es zwar keine gesetzlich festgelegte Heizperiode von Oktober bis April, während derer Vermieter dazu verpflichtet sind, die Heizungen anzustellen, jedoch müssen bestimmte Mindesttemperaturen in der Wohnung garantiert werden. Der Deutsche Mieterbund führt hierzu aus: „Der Vermieter muss die zentrale Heizungsanlage so einstellen, dass eine Temperatur in der Wohnung zwischen mindestens 20 und 22 Grad erreicht werden kann.“ Diese Mindesttemperaturen müssen allerdings nicht rund um die Uhr garantiert werden. Nachts (zwischen 23.00 bzw. 24.00 und 6.00 Uhr) ist eine Absenkung auf 18 Grad möglich.

Werden diese Temperaturen im Winter nicht erreicht, liegt nach Angaben des Mieterbundes ein Wohnungsmangel vor. Solange dieser nicht vom Vermieter „beseitigt“ wird, kann eine Mietminderung beantragt werden. So sei eine Senkung der Miete um bis zu 20 Prozent möglich, wenn in der Wohnung tagsüber nur noch maximal 18 Grad gemessen werden. „Bei einem völligen Heizungsausfall und Minusgraden im Winter ist eine Mietminderung bis zu 100 Prozent möglich“, erklärt der Deutsche Mieterbund.

Ohne Heizung und dennoch im Warmen sitzen derweil einige Facebook-Nutzer, die sich über einen Kamin oder Holzofen freuen. „Muckelige 28 Grad“ misst Kerstin Tenbrink dank Kamin in ihrer Wohnung, auch Martin Groll postet ein Video von flackernden Holzscheiten im Ofen und ist sich sicher: „Meine Familie wird keine einzige Minute frieren“.

Mehr zum Thema: