Oberhausen. Oberhausener Energie-Experten warnen davor, Heizlüfter zum Heizen der Wohnung zu nutzen, um Gas zu sparen. Dies könnte das Stromnetz lahmlegen.
Damit es nicht zu Stromausfällen im Winter kommt, rät die zuständige Oberhausener Netzgesellschaft davon ab, die Wohnung mit Heizlüftern warm zu halten, um Gas zu sparen.
„Durch den vermehrten gleichzeitigen Einsatz von Heizlüftern und Radiatoren kann es zu lokalen Stromausfällen kommen“, warnt das Tochterunternehmen der Energieversorgung Oberhausen. Zudem würde der Gebrauch der Geräte die Stromkosten in die Höhe treiben.
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Durch die Diskussion über eine mögliche Gasmangellage habe die Nachfrage nach alternativen Heizgeräten, wie elektrisch betriebenen Heizlüftern oder Radiatoren, stark zugenommen, erklären die Energie-Experten. 600.000 dieser sogenannten Direktheizungen wurden laut Branchenberichten allein im ersten Halbjahr 2022 verkauft – 35 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021.
Energiekrise: Im Winter könnte der Strom ausfallen
„Es ist davon auszugehen, dass im Winter viele dieser Geräte zum Einsatz kommen“, sorgt sich die Netzgesellschaft. Verkauf und Anschluss solcher Geräte müssten nicht angemeldet werden, daher „ist der tatsächliche Einsatz und die Verteilung im Netz kaum abschätzbar und stellt eine ernste Herausforderung für die Verteilnetze dar.“ Die Stromversorgung in Deutschland sei für eine gleichzeitige Zusatzbelastung dieser Art nicht ausgelegt.
Grund sind die Schutzmechanismen des Stromnetzes: Sicherungen sorgen dafür, dass bei einer Überlastung der Strom vorübergehend nicht mehr fließt, um die teuren Anlagen der EVO und der Netzgesellschaft zu schützen. Würde der Strom weiter fließen, könnten sie erheblichen Schaden davontragen. Der vermehrte und gleichzeitige Einsatz von Heizlüftern in vielen Oberhausener Haushalten kann aus Sicht der Experten eine solche Überlastung auslösen. Die Folge wären Stromausfälle, die allerdings örtlich begrenzt wären, versichert die Netzgesellschaft.
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„Heizlüfter sind keine Alternative zur Gasversorgung, Verbraucherinnen und Verbraucher können und sollen weiterhin mit Gas heizen“, heißt es in der Mitteilung des Versorgers. „Wichtig ist, dass man nachhaltig mit der eigenen Energie umgeht,“ sagt Bernd Hell, Geschäftsführer der Netzgesellschaft. „Solange jeder an der Senkung seines Energieverbrauches arbeitet, ist zur Zeit davon auszugehen, dass wir bei den aktuellen Füllständen der Gasspeicher in Deutschland durch den Winter kommen können. Und dem eigenen Geldbeutel kommt es auch zugute.“
Hell gibt seinen Kundinnen und Kunden noch eine Faustregel mit auf den Weg: Eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad führt in der Regel zu einer Energieeinsparung von bis zu sechs Prozent.