Oberhausen. Turbinenfest und Kölsch-Festival locken am Wochenende nach Oberhausen. Was die Fans in der Turbinenhalle erwartet. Welche Stars kommen.

Die Turbinenhalle prägt das Stadtbild in Oberhausen seit 1909. Doch an diesem Wochenende können selbst Unkundige die historische Halle im Lipperfeld bis zur letzten Mauerspalte kennenlernen. Die ehemalige Industriehalle der Gutehoffnungshütte (GHH) bietet ein ungewöhnliches Programm. Zwei Feste stehen an - eins davon ist gratis.

Spontanbesucher können die Traditionshalle am Freitag, 9. September, beim allerersten Turbinenfest mit angesagten Tribute-Bands ansteuern. Der Eintritt ist dann frei. Bespielt wird keine kleinere Nebenhalle, sondern die große „Main Hall“, die in früheren Tagen auch als Großraumdiskothek genutzt wurde.

Turbinenhalle: Songs von Depeche Mode, Westernhagen und Billy Idol

In der Corona-Pause hatte Betreiber Michael Neumann investiert: Nicht nur die Technik hat sich verbessert, auch die Toiletten sind nicht mehr wiederzuerkennen. Mit Solarzellen auf dem Dach produziert die Turbinenhalle zudem eigenen Strom.

Unter Strom dürften am Freitag auch die Künstler stehen: Ein schallendes „Rebel Yell“ können Fans der Londoner Rock-Ikone Billy Idol vernehmen. Die Band „Idolized“ hat sich auf die Hits des Engländers spezialisiert - und soll ab 17 Uhr in der Turbinenhalle abrocken.

Auch die Klangwelten von Marius Müller-Westernhagen sind dabei. Der Düsseldorfer Deutschrocker wird durch den Künstler „Mariuzz“ auch optisch vertreten. Der Tribute-Sänger dürfte mit „Sexy“ und „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ nichts verkehrt machen. Um 19.15 Uhr geht es los.

Etwas elektronischer wird es bei „Forced to Mode“, die in Oberhausen nach ihrem „Personal Jesus“ suchen. Die Synth-Pop-Gruppe widmet sich ab 21.30 Uhr den Hits von Depeche Mode.

Eigentlich sollte der Reigen Open-Air feiern, doch aufgrund flauer Wetterprognosen haben die Macher die Sause in die Halle verlegt.

Turbinenhalle: Höhner reisen mit Henning Krautmacher nach Oberhausen

Der neue Indoor-Spielort gilt auch einen Tag später: Das Festival „Oberhausen op Kölsch“ zieht am Samstag, 10. September, wasserfest unter das Dach um. Hier kosten die Eintrittskarten allerdings etwa 30 Euro. Es sind noch Tickets erhältlich.

Dafür marschiert die Bundesliga der Kölsch-Bands ans Mikrofon. Allen voran „Die Höhner“ um Frontmann Henning Krautmacher, der erst kürzlich seinen Abschied angekündigt hatte. "Viva Colonia!" In Oberhausen wird der 65-Jährige noch einmal live auf der Bühne stehen. Start ist voraussichtlich um 21.10 Uhr.

Schon um 17.15 Uhr sind die Kollegen von Brings angesagt. Da der Karneval sich zuletzt ja eher umzugsfrei bewegte, dürfte das „Superjeilezick“ besonders laut durch die Halle schallen.

Ansonsten: „Die Räuber“ ab 19.55 Uhr, „Fiasko“ gegen 18.40 Uhr, Björn Heuser um 16.15 Uhr und als Starter „Harrys Crazy Show“ um 15.30 Uhr. Schon anderthalb Stunden vorher wird die Turbinenhalle für den Einlass aufgeschlossen.

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Früher versorgte die Turbinenhalle im Lipperfeld die nahe Eisenhütte mit Strom und Druckluft. 1993 wurde das Gemäuer zu einer Großraumdiskothek umgebaut, um heute vornehmlich als Konzert- und Eventstätte zu dienen.

Unter der Regie des 2015 verstorbenen Geschäftmanns Edgar Engel galt die Halle in den 1990er Jahrem als eine der größten Diskotheken in Deutschland. Seit 2007 wird die Halle vom Krefelder Unternehmer Michael Neumann geführt.