Oberhausen. Die Stoag will den öffentlichen Nahverkehr in Oberhausen attraktiver machen. Doch das kostet. Die Grünen sehen Bund und Land in der Pflicht.
Die Oberhausener Grünen begrüßen den Vorstoß des Stoag-Geschäftsführers Werner Overkamp, den öffentlichen Nahverkehr für Bürgerinnen und Bürger attraktiver zu machen. Overkamp hatte sich dafür ausgesprochen, das Angebot für die Fahrgäste deutlich zu verbessern: Stoag-Busse sollen zum Beispiel alle 15 Minuten fahren anstatt alle 20. Doch das kostet Millionen extra.
„Herr Overkamp hat vollkommen recht, dass Bund und Land erhebliche Mittel in die Hand nehmen müssen, um die Alternative zum Auto zu fördern und damit attraktiver zu machen“, sagt Andreas Blanke, Kreisvorstandssprecher der Grünen und Mitglied des Stoag-Aufsichtsrats. Der öffentliche Nahverkehr sei Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und könne nicht kostendeckend arbeiten. Die ÖPNV-Pauschale müsse daher deutlich angehoben werden. „Hierzu hat sich die Bundesregierung verpflichtet und auch das Land NRW will hier mehr tun.“
Grüne fordern Nachfolge für Neun-Euro-Ticket
Das Mobilitätsverhalten müsse sich dringend ändern, um den kommunalen Klimaschutz nachhaltig und signifikant voranzutreiben, betont Blanke. Die Versuche, eine kommunale Verkehrswende herbeizuführen, scheiterten bislang an den Ratsmehrheiten von CDU, SPD und FDP. „Sie fordern gerne in Sonntagsreden die Verkehrswende – aber nur dann, wenn es nicht zulasten des Autos geht“, sagt Blanke.
Das Neun-Euro-Ticket habe deutlich gemacht, dass ein günstiges Angebot die Menschen dazu motivieren könne, das Auto stehenzulassen. „Deshalb muss es sehr schnell eine Nachfolgeregelung geben“, fordert er. „Egal ob es 29, 49 oder 69 Euro für ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket kostet: Der ÖPNV muss für jeden Bedarf und jeden Geldbeutel attraktiver sein als das eigene Auto.“
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