Oberhausen. „Olgas Rock“ ist gestartet und schwitzt im Takt: Rock, Punk und Pop locken nach Oberhausen. Wie Tausende die Hitze meistern - und es weitergeht.
Es ist angerockt: Endlich wieder, steht vielen Tausend Besuchern bei „Olgas Rock“ zum Festival-Start ins Gesicht geschrieben. Der Olga-Park in Oberhausen-Osterfeld verwandelt sich am Freitagnachmittag in eine besondere Liegewiese. Neun Bands fächeln bei Temperaturen jenseits der 30 Grad mit üppiger Boxen-Klangkost den Fans etwas Luft zu. Doch die meisten Olga-Rocker schwitzen im Takt.
Die Gelsenkirchener Trap-Metal-Band Ghostkid zeigt sich mit teils dunklen Mänteln im Sonnen-Inferno überraschend hitzeresistent. Sänger Sebastian Biesler (vormals Eskimo oder Electric Callboy) staunt aber vor allem über scheinbar unkaputtbare Fans vor dem Bühnengraben: „Wir haben hier oben etwas Schatten. Aber ihr geht in der prallen Sonne ab. Größter Respekt dafür.“
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Auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau spielen sie die Genre querbeet: Oldschool-Rock, rotziger Punk und schnurrender Alternative pflügen die Wiese auf links.
Vor einigen Jahren sind die Festival-Besucher hier bis zu den Knöcheln im Schlamm versackt. Nun schallt aus den Boxen eher der Wüsten-Wumms. Alle sind heiß auf zwei Festival-Tage - ganz ohne Eintrittspreis.
Olgas Rock 2022: Fans im raren Schatten - „Coole Sicht und gute Musik"
Jenny Böhler (33) und Maike Weber (35) aus Essen haben einen der seltenen Baum-Schattenplätze ergattert. „Coole Sicht und gute Musik. Olgas Rock besuchen wir immer zu zweit.“ Andere nutzen sogar den Schatten des Technik-Zelts - Sonnenpause!
Die Sonnencreme klatscht auf leicht vorgebräunte Arme. „Pflichtprogramm!“, sagen sie auf dem Weg vor eine der zwei Bühnen. „Wir wollen noch zur Zapfstelle und etwas Leitungswasser abzweigen“, deuten zwei Besucherinnen indes gen der Toiletten-Häuschen.
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In einem kleinen Biergarten gibt es zumindest ein paar Sonnenschirme. An den Getränkeständen ist viel los. „Solange die Sonnen brennt, ist das normalerweise nicht unbedingt Bier-trink-Wetter“, weiß man dort. Und hier? Konsumiert wird trotzdem.
Polit-Sänger Butterwegge heizt zusätzlich den Getränkeverkauf an. „Damit es Umsonst-und-draußen-Festivals weiterhin gibt, geht bitte zum Getränkewagen. Sauft denen die Bude leer. Versprecht mir, dass ihr bis morgen Abend durstig seid.“ Klar: Ein Großteil des für die Fans kostenlosen Musik-Festivals wird über Bier und Cola finanziert.
Olgas Rock 2022: Festival geht am Samstag weiter - mit zehn Bands
In den ersten Festival-Stunden bleibt es übersichtlicher, aber längst nicht leer. Knapp 4000 Fans zählen die Macher schon am Nachmittag. „Das ist nicht unüblich“, sagt Olga-Planer Kevin Kerndl.
Die Park-Anlage füllt sich nach und nach. Gegen 19 Uhr folgt der nächste große Besucherschwung. Vor dem Einlass bilden sich sogar Warteschlangen. Immerhin bis 23 Uhr dürfen die Bands loslegen. Das Ziel lautet: 25.000 Fans an beiden Tagen - also Freitag und Samstag zusammen.
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Kultur-Dezernent Apostolos Tsalastras (schwarzes T-Shirt, kurze Hose, Funkgerät): „Das Festival ist sehr familiär geprägt. Ich habe Besucherinnen und Besucher zwischen 14 und 80 Jahren gesehen. Das macht Spaß.“ Die Stadt ist Veranstalter von Olgas Rock. Der Musik-Verein „RockO“ führt die Sause durch.
Am Samstag erwartet Olgas Rock am zweiten Festival-Tag zwischen 13.30 Uhr und der Essener Popband „Dote“ bis zum kalifornischen Melodic-Hardcore von Ignite gegen 21.40 Uhr eine ausgewogene Festival-Mischung. Der Eintritt ist frei. Der Eingang befindet sich an der Vestischen Straße neben dem Steigerhaus.