Oberhausen. Oberhausens Lichtburg zeigt als Wunschfilm den Suspense-Klassiker „Der unsichtbare Dritte“ und lässt Brad Pitt im „Bullet Train“ dahinschießen.

Den 91. Geburtstag kann die Lichtburg gerne noch länger feiern – und genauso soll’s ja auch weitergehen: mit großartigen Werken aus 91 Jahren Filmgeschichte. Als Geniestreich von 1959 präsentiert das „Wunschfilm-Festival“ im Filmpalast an der Elsässer Straße 26 am Sonntag, 7. August, um 18 Uhr „Der unsichtbare Dritte“.

In keinem anderen Suspense-Streich seiner ausufernden Filmographie hält Alfred Hitchcock die Thriller-Elemente und britischen Humor so seiltänzerisch sicher in der Balance wie in dieser Spionage-Geschichte mit Cary Grant und Eva Marie Saint, bei der man getrost vergessen darf, worum es eigentlich geht. Schließlich gibt’s da dieses Duell zwischen dem stets akkurat gescheitelten Helden und einem Pestizid-Flugzeug inmitten leerer US-Agrarsteppe. Und es gibt den schwindelerregenden Showdown inmitten der vier monumentalen Präsidenten-Porträts am Mount Rushmore. Das gab’s doch alles schon x-mal im Fernsehen? Wohl wahr – aber diese 136 Minuten aus Hochspannung und Coolness gehören einfach auf die große Leinwand.

Das seltsame Sumpfmädchen: Daisy Edgar-Jones als Kya in „Der Gesang der Flusskrebse“.
Das seltsame Sumpfmädchen: Daisy Edgar-Jones als Kya in „Der Gesang der Flusskrebse“. © Sony Pictures

Für eine feine Preview sorgen auch die Frauenfilmtage „Visuelle“ am Mittwoch, 10. August, um 20 Uhr mit der Roman-Verfilmung „Der Gesang der Flusskrebse“. Die 464 Seiten mächtige Fabel der Zoologin Delia Owens war ein weltweites Bestseller-Phänomen, das Millionen Menschen in den Bann zog. Im Mittelpunkt steht das allein im Sumpf lebende Mädchen Kya (Daisy Edgar-Jones), das sich im Marschland North Carolinas selbst großzieht. Die Verfilmung erweist sich als toll bebilderter, kraftvoll gespielter Mix aus Romanze, Natur-Drama, Thriller und Gerichtsfilm.

Sechs Auftragskiller im Hochgeschwindigkeitszug

Zwar nicht mit Hitchs Finesse, aber ebenfalls zwischen Krimi und Komödie changierend, agiert Publikumsliebling Brad Pitt in „Bullet Train“: So wird der Shinkansen-Zug auf der Strecke von Tokio nach Kyoto genannt, der mit unglaublichen 320 Kilometern pro Stunde (und mit noch unglaublicherer Pünktlichkeit) ohne Zwischenstopp zwischen den Millionenstädten hin und her rast. An Bord des Shinkansen ist auch Ladybug (der 58-jährige Brad Pitt), ein vom Pech verfolgter Auftragskiller, der im Hochgeschwindigkeitszug sein nächstes Opfer finden soll. Doch mit Lemon und Tangerine, Prince, Hornet und Kimura sind noch fünf weitere Auftragskiller an Bord. Erstaunlicherweise haben es nicht alle auf die gleiche Zielperson abgesehen – und doch scheinen ihre Aufträge miteinander verbunden. In der Lichtburg rast der „Bullet Train“, inszeniert von David Leitch, einem früheren Stunt-Double für Mr. Pitt, täglich um 18 und 20.30 Uhr; am Montag, 8. August, zudem in der amerikanischen Originalfassung.