Washington. Am Mount Rushmore sind legendäre US-Präsidenten verewigt. Donald Trump träumt anscheinend davon, sich auch in Stein meißeln zu lassen.
- Donald Trump möchte, dass sein Bildnis am Mount Rushmore in Stein gemeißelt wird
- Der aktuelle US-Präsident würde neben George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln auf das amerikanische Volk hinabblicken
- Wie stehen die Chancen auf eine Verewigung Trumps im monumentalen Denkmal?
Spätestens seit der Anti-Steuer-Papst Grover Norquist in den 90er Jahren mit seinem Vorstoß auf Granit biss, den steinernen Schrein der amerikanischen Demokratie am Mount Rushmore um das Grinsen von Ronald Reagan zu erweitern, weiß man um die Vergeblichkeit.
Es gibt neben George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln, die dort am Fuße der Black Hills von South Dakota bei Wind und Wetter gravitätisch von links nach rechts aufs Volk herabschauen, keinen Platz mehr für ein fünftes Gesicht.
Außerdem, beteuern Geologen und Maureen McGee-Ballinger, die zuständige Pressefrau der Open-Air-Gedenkstätte, sei der Fels viel zu porös. Aber so was interessiert Donald Trump nicht, dessen Ego von Weggefährten als „so monumental wie ein Gebirge” beschrieben wird.
Donald Trump will am Mount Rushmore verewigt werden
Amerikas Präsident Nr. 45 hat nicht nur auf Kundgebungen mit der Vorstellung gespielt, sein Antlitz irgendwann neben den 20 Meter hohen und von 1927 bis 1941 aus dem Stein gesprengten und gemeißelten Köpfen der vier großen US-Präsidenten zu sehen.
Wie die „New York Times“ berichtet, hat Trump die Idee auch hinter den Kulissen verfolgt. Etwa bei Kristi Noem, heute Gouverneurin von South Dakota und als solche die Gastgeberin bei Trumps unversöhnlicher Rushmore-Rede am Vorband des Unabhängigkeitstages im vergangenen Monat.
Als die ehrgeizige Republikanerin 2018 noch Kongress-Abgeordnete war, so erzählte sie es der Lokalzeitung „Argus Leader”, habe Trump ihr in einem persönlichen Gespräch gestanden, „dass es mein Traum ist, mein Gesicht am Mount Rushmore zu haben”. Noem glaubte an einen Witz und lachte. Trump lachte nicht. Woraus Noem folgerte: „Er meinte es total ernst”.
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Und wie. Wie die „New York Times” unter Berufung auf einen republikanischen Offiziellen schreibt, ließ das Weiße Haus noch im vergangenen Jahr offiziell in South Dakota nachfragen, wie es denn nun um Trumps Verewigung auf dem Berg im Stammesgebiet der Cheyenne River Sioux-Indianer stehe. Ergebnis: Siehe oben – kein Platz, zu brüchig.
US-Präsident bekam Trostpreis: Replika von Mount Rushmore
Als Trostpreis oder um sich bei Trump lieb Kind zu machen, ließ Gouverneurin Noem dem Commander-in-Chief am 3. Juli eine 1,20 Meter hohe Replika der heutigen Mount Rushmore-Besetzung schenken – ergänzt um Trumps Konterfei.
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Damit hätte die Geschichte ein gütliches Ende finden können. Aber nicht mit Trump. Nie habe es das geschilderte Ansinnen des Weißen Hauses gegeben, twitterte der Präsident am Sonntagabend und warf der „New York Times“ und dem Sender CNN, der ebenfalls recherchiert hatte, abermals die Verbreitung von Lügengeschichten vor.
Um schon im nächsten Satz heraus zu posaunen, dass die Causa Trump/Mount Rushmore für ihn „wie eine gute Idee klingt”.
Basierend auf den „vielen Errungenschaften der ersten dreieinhalb Amtsjahre”, deutete Trump gewohnt uneitel an, hätte er einen Platz in der felsigen Ehrenloge der USA verdient - „vielleicht mehr als jeder andere Präsident”.
Paul Begala, ehedem Berater des demokratischen Präsident Bill Clinton, konterte, das mit Mount Rushmore, das werde nichts für Trump. Eher werde dessen Gesicht einmal auf einem „mug shot” zu sehen sein. Auf einem Foto, das die Polizei traditionell nach einer Festnahme macht.