Oberhausen. Der Rummel ist mit knapp 40 Karussells zurück: Zur Eröffnung der Fronleichnamskirmes in Oberhausen gab es einen kuriosen Fassanstich ohne Fass.

Mehr als 1080 Tage war die Kirmeslandschaft in Oberhausen-Sterkrade trockengelegt. Seit Mittwochnachmittag drehen sich nach der Corona-Zwangspause auf zweieinhalb Straßenkilometern gleich 22 Großkarussells und 16 Kinderfahrgeschäfte.

Eigentlich wollte Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) im Biergarten „Zum Ritter“ sozusagen flüssigen Schub für sechs wuselige Kirmestage geben. Doch ausgerechnet vom Eröffnungsfass fehlte jede Spur. Der Gerstensaft blieb verschollen, während im Biergarten die regulären Zapfhähne zu Höchstleistungen aufliefen. Ein schneller Ersatz konnte offenbar nicht rechtzeitig herbeigeschafft werden.

Doch auch ohne Plong, Zisch, Zapf und Prost drehten alle Beteiligten auf: "Darauf haben wir lange gewartet", jubiliert OB Schranz. Der deutsche Schausteller-Chef Albert Ritter stimmt mit ein: "In den vergangenen zwei Jahren hatten wir als selbstständige Familienunternehmen durch die Corona-Krise ein langes Beschäftigungsverbot."

Kirmes in Oberhausen: Erfrischungen sind zur Hitze gefragt

Dass sich die Karussells schon zwei Stunden vor dem offiziellen Eröffnungsakt um 17 Uhr drehten, gehört sowieso zu den Sterkrader Spezialitäten. Die Happy Hour mit vergünstigten Fahrpreisen auf vielen Drehwürmern lockte auffällig viele Familien mit Kindern an.

Dass die rund 200 geladenen Gäste bei der halbstündigen Eröffnungszeremonie eine durchaus heitere Stimmung unter den Schaustellern wahrnahmen, lag nicht zuletzt an den sonnigen Wetterprognosen für den Kirmesheiligabend. Auch wenn die anrollende Hitzewelle mit Temperaturen jenseits der 30 Grad für das Wochenende wohl schon wieder zu viel des Guten sein dürfte.

Auf der Wildwasserbahn neben dem Eichelkampbunker drehten die Kirmes-Fans jedenfalls bereits in den ersten Rummel-Stunden ihre Runden für eine provisorische Erfrischung. Auch die großen Bierausschank-Betriebe, vom Traber auf dem Neumarkt, Uerige am Kleinen Markt, Steinmeister am Aufgang zum Hirschberg und Zum Ritter vor dem Technischen Rathaus, verzeichneten früh regen Zuspruch.

Kirmes in Oberhausen: Freddys Circus öffnet auf vier Etagen

Karussell-Puristen, die sich von Bahnhofstraße über Eugen-zur-Nieden-Ring bis zum Neumarkt schlängelten, nahmen vornehmlich die Großkarussells und Sterkrade-Premieren ins Visier.

Das Laufgeschäft „Atlantis“ sorgte auf dem Hirschberg für neugierige Blicke. Gleich vier begehbare Etagen stapelt der Genre-Kollege „Freddys Circus“ am Eugen-zur-Nieden-Ring übereinander. Höchstes Karussell ist der Jules-Verne-Tower am Zilianplatz - mit schwindelerregenden 80 Metern. Als schnellster Drehwurm mit 5G-Kräften gilt „Take off“ am Großen Markt.

Noch bis zum Montag, 20. Juni, öffnen 380 Schausteller ihre Karussells und Buden.