Oberhausen. In den Straßen wird eifrig geschraubt. Oberhausen-Sterkrade verwandelt sich in eine Kirmes-Landschaft. Einige Karussells haben neue Standplätze.
Der Countdown läuft: Am Mittwoch, 15. Juni, drehen sich ab 15 Uhr bei der Fronleichnamskirmes in Oberhausen wieder die Karussells. Auf den Straßen tragen Arbeiter letzte Bauteile zum Ziel. Losbuden beladen ihre Regale mit Präsenten. An vielen Karussells baumeln schon die Gondeln.
„80 Prozent der Karussells und Buden stehen. Viele Schausteller richten nun ihre Geschäfte ein“, sagt Kristoffer Krenz von der Werbegemeinschaft Oberhausener Kirmessen. Als letzte Großfahrgeschäfte fehlen „Jetlag“ auf dem Hirschberg und Ghost Rider“ am Zilianplatz, die von anderen Kirmesplätzen aufbrechen - und stündlich erwartet werden.
Break Dance: Von Oberhausen Olé zur Fronleichnamskirmes
Auch am Hochgeschwindigkeitkarussells „Break Dance“ neben dem Eichelkampbunker haben die Arbeiter am Montag noch alle Hände voll zun tun. Dabei hatte das Karussell wohl die kürzeste Anreise. Am Samstag drehten sich die Gondeln nämlich noch auf dem Festival-Gelände von Oberhausen Olé neben dem Centro Oberhausen.
Auch die Riesenschaukel Konga ist in den letzten Aufbau-Zügen. Das Karussell steht diesmal auf dem Hirschberg. Den Stammplatz am Großen Markt erbt der nicht minder rasante Drehwurm „Take off“.
Ordnungs- und jetzt auch Kirmes-Dezernent Michael Jehn lobt im Vorfeld die verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit den Schaustellern. Bereichsleiter Horst Ohletz meldet bei der Verkehrsumstellung am vergangenen Samstag durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) keine größeren Probleme. Sein Fazit: „Wir sind nicht aus der Übung gekommen.“
Fronleichnamskirmes: Bellevue-Riesenrad benötigt 16 Packwagen
Die meisten Sterkrader wissen ohnehin, was auf sie zukommt. Die Stimmung sei nach drei Jahren ohne Fronleichnamskirmes überwiegend euphorisch, erkennt auch Schmalhaus-Chef Krenz. „Ob beim Bäcker oder im Zeitschriftenladen. Die Leute sagen: Endlich haben wir unsere Kirmes zurück.“
Zwischen Mittwoch und Montag sollen beim Neustart eine Million Menschen kommen, wenn 380 Schausteller sowie 22 Großfahrgeschäfte und 16 Kinderkarussells dabei sind. Bevor es am Mittwoch losgeht, erfolgen als letzte städtische Vorbereitung die Bauabnahme der Karussells und ein Rundgang der Lebensmittelaufsicht.
Das Riesenrad „Bellevue“ von Oscar Bruch junior dreht sich bereits gemächlich vor dem Technischen Rathaus - allerdings nur für den komplexen Aufbau. Schließlich müssen am 55 Meter hohen und 350 Tonnen schweren Karussell gleich 42 Gondeln verbaut werden.
Bruch: „Alle montierten Lichter setzen auf moderne LED-Technik. Oberhausen ist für uns immer auch ein Heimspiel.“ Allein 16 Packwagen benötigt der Schausteller dafür.
Kirmes in Oberhausen: Macher erwarten eine Million Besucher
Albert Ritter sieht als Chef der deutschen Schausteller nach der Rückkehr der Volksfeste einen großen Bedarf: „Die ersten Kirmessen wurden von den Menschen sehnlichst erwartet. Das zeigen die guten Besucherzahlen. Das ist wie eine Abstimmung mit den Füßen.“ Schon die kleinere Palmkirmes in Recklinghausen hatte im April regen Zuspruch.
In Nordrhein-Westfalen leistet die Fronleichnamskirmes sogar echte Pionierarbeit: Sie ist noch vor Cranger Kirmes und Rheinkirmes der erste Großrummel des Jahres.
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Die sechs Kirmestage haben unterschiedliche Öffnungszeiten: Mittwoch (15. Juni) 15 bis 2 Uhr, Donnerstag 11 bis 24 Uhr, Freitag 11 bis 2 Uhr, Samstag 11 bis 1 Uhr, Sonntag und Montag (20. Juni), 11 bis 24 Uhr. Am Abschlusstag wird gegen 23 Uhr ein Höhenfeuerwerk in den Himmel steigen.
Am Kirmesheiligabend (Mittwoch) bieten viele Karussellbetreiber zwischen 15 und 17 Uhr reduzierte Fahrpreise an. Um 17 Uhr erfolgt im Biergarten „Zum Ritter“ der Fassanstich zur offiziellen Eröffnung.