Oberhausen. Schwellenängste gibt es hier nicht, die Balkontür ist meistens geöffnet: Der Bezirksdienst Oberhausen-West präsentiert sich besonders bürgernah.
Wer den Bezirksdienst West der Polizei Oberhausen an einem schönen Frühsommertag besucht, schreitet durch eine geöffnete Balkontür und steht schon direkt am Schreibtisch der Polizisten – so sieht hier die täglich gelebte Bürgernähe aus. Denn: Die Wache des Bezirksdienstes ist in einer Erdgeschoss-Wohnung des Wohnparks Bebelstraße, Hausnummer 41, untergebracht.
Hier trifft die Redaktion die beiden Polizeihauptkommissare Mike Sollfrank (50) und Michael Paus (48). Zum Team gehört zudem Polizeihauptkommissar Jürgen Wenzel, der hier schon seit über zwei Jahrzehnten präsent ist und insofern der Routinier des Teams ist.
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Drei einzelne Bezirke gehören zum Bezirksdienst Oberhausen-West. Der gesamte Bereich erstreckt sich vom nördlichen Lirich bis zum Alstadener Ruhrufer. Die Beamten sind hier häufig mit dem Fahrrad unterwegs und schätzen den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, der auf diesem Weg besonders gut möglich sei, wie Mike Sollfrank und Michael Paus betonen. „Die meisten Leute freuen sich wirklich, wenn sie uns auf unseren Patrouillen etwa am Ruhrdeich oder am Rhein-Herne-Kanal begegnen“, berichten Mike Sollfrank und Michael Paus.
Bezirksbeamte schätzen ihren Job
Oft werden sie dann direkt angesprochen. Häufig werden sie von auswärtigen Radtour-Ausflüglern nach dem weiteren Weg gefragt, ebenso häufig geht es dann im direkten Gespräch aber auch um konkrete Verkehrsprobleme im Stadtteil und zum Beispiel um wildes Parken in Wohnstraßen. „Auf den Patrouillen des Bezirksdienstes gibt es keine Kontakt- und Hemmschwellen. Das ist der große Unterschied zum Einsatz im Streifenwagen“, sagen die Beamten. Und deshalb schätzen sie ihren Job als Alstadener und Liricher „Dorfsheriffs“ ganz besonders. Michael Paus ist seit 1. Juni 2021 dabei; Mike Sollfrank seit 1. September 2020. Sie können sich gut vorstellen, noch viele Jahre an der Bezirksdienstbasis der Polizei Oberhausen präsent zu sein.
Bezirksdienst-Serie: Von Ost nach West
Die Redaktion stellt in einer Serie die polizeilichen Bezirksdienste im Stadtgebiet von Oberhausen vor.
Nach Mitte, Klosterhardt und Oberhausen-Ost geht es in es in der aktuellen Folge um den Bezirksdienst West, der für Lirich und Alstaden zuständig ist und somit das südwestliche Stadtgebiet abdeckt.
Auf ihren täglichen Einsatzwegen behalten die Bezirksbeamten ebenso die Verkehrssituation an den Schulen im Blick: ob Ruhrschule, Wunderschule, Bismarckschule, Concordiaschule oder Landwehrschule – wenn zu Schulbeginn oder mittags die Elterntaxis in großem Stil vorfahren, sind oft die Bezirkspolizisten mit wachsamen Augen präsent, um allzu chaotischen und gefährlichen Verkehrssituationen vorzubeugen.
Spontane Besucher aus der Nachbarschaft
Ein Bezirksbeamter je 10.000 Einwohner – so lautet der für ganz NRW vorgegebene Schlüssel. Der dreiköpfige Bezirksdienst West hat es also mit rund 30.000 Einwohnern, mit einer kleinen Kleinstadt zu tun. In ihrer ungewöhnlichen Wache im Wohnpark Bebelstraße werden die Beamten oft spontan besucht, gerade von den vielen Kindern im Wohnpark Bebelstraße: eine Visite bei echten Polizisten mit meist geöffneter Balkontour – das ist nicht gerade ein alltägliches Angebot.