Oberhausen. Der Bezirksdienst Oberhausen-Ost ist einem dicht bevölkerten Stadtteil präsent. Polizeihauptkommissar Winkler berichtet aus seinem Dienst.
Die Dienststelle des Bezirksdienstes Ost der Polizei Oberhausen an der Körnerstraße strahlt eine besondere Atmosphäre aus: An der Wand ist eine große Weltkarte zu sehen, im Raum nebenan prangt das Antlitz der New Yorker Freiheitsstatue an der Wand, dazu Kinderzeichnungen, mit bunten Stiften gemalt. „Ja, wir haben uns bemüht, das Ganze ein wenig freundlich zu gestalten“, sagt Polizeihauptkommissar Thomas Winkler.
Der 53-Jährige ist hier im Dreier-Team mit den Polizeihauptkommissaren Nina Luft und Jürgen Gronenberg präsent. Der Bezirk Ost umfasst also drei Einzelbezirke, in denen die Beamten patrouillieren und dabei häufig mit dem Dienstfahrrad unterwegs sind. „Wir sind in unseren einzelnen Bezirken tief verwurzelt“, sagt Polizist Thomas Winkler. Und man glaubt es sofort.
Die drei Beamten sind sozusagen die Großstadt-Dorfsheriffs von Oberhausen-Ost. Thomas Winkler zum Beispiel ist ein sehr kommunikativer Mensch, mit dem man gern redet. Und so wird er auch schnell von den Bürgerinnen und Bürgern angesprochen auf seinen Streifentouren: illegales Parken und damit verbundene Verkehrsgefahren, wilder Müll oder auch Jugendliche, die den Ghettoblaster abends im Uhlandpark zu laut aufdrehen und damit die Nachbarschaft stören – all das sind Sorgen und Alltagsthemen, um die sich der Beamte kümmert.
Der Gesamtbezirk Ost hat es in sich: eine besonders dichte Infrastruktur, zwei Gymnasien, drei Grundschulen, Kindertagesstätten, Hochhäuser, Gründerzeithäuser, große Stadtalleen, ganz normale Wohnstraßen – all das zählt dazu, ergänzt um eine sehr gemischte Bevölkerungsstruktur mit Menschen aus zahlreichen Ländern.
Als eines der letzten konkreten Projekte hat der Bezirksdienst Ost eigens gekennzeichnete Sperrfelder auf der Stift- und Kleiststraße an der Astrid-Lindgren-Grundschule eingerichtet, um das illegale und riskante wilde Parken der vielen Elterntaxis im Schulumfeld zu verhindern. Jetzt ist sogar noch geplant, einen Verkehrshelfer-Service zu starten, an dem sich die Eltern der Grundschüler beteiligen werden, um vor Ort an der Schule den Verkehr zu den Stoßzeiten zu regeln.
Schülerzeichnungen an der Wand
Auch Zeichnungen von Astrid-Lindgren-Grundschülern hängen zum Beispiel in der Wache an der Wand. Offenbar haben die Kinder ihre Bezirksbeamten längst gut kennen und schätzen gelernt. Vielleicht liegt das auch an der insgesamt so einladenden Atmosphäre. Beim Pressegespräch an der Körnerstraße wird zum Beispiel der Kaffee in Original-Hutschenreuther-Porzellantassen serviert, ein Erbstück aus den Reihen der Familie Winkler, das der Bezirksbeamte nun kurzerhand in der Wache zum Einsatz kommen lässt.
Jeder der drei Einzelbezirke der Bezirksdienststelle Ost hat etwa 10.000 Einwohner. Damit liegt der Bezirk genau im statistischen Soll, das vom Land NRW für die polizeilichen Vor-Ort-Dienste vorgegeben ist. Neben den Patrouillen im Stadtteil zählt auch hier zum Beispiel die Vollstreckung von Haftbefehlen zum Dienstalltag der Beamten, die dabei ihre „Kundschaft“ häufig schon ganz genau kennen. In einfacheren Fällen fahren sie allein los; ist mit Widerstand zu rechnen, kommt polizeiliche Verstärkung mit.
Von Klosterhardt nach Oberhausen-Ost
Zuletzt hat die Redaktion in ihrer Bezirksdienst-Serie die Dienststelle Klosterhardt vorgestellt. In dieser Folge geht es nun vom hohen Stadtnorden in den Osten von Alt-Oberhausen.
30.000 Einwohner zählen zum Bereich des Bezirksdienstes Ost - eine kleine Kleinstadt also, die sich östlich der Mülheimer Straße erstreckt.
Thomas Winkler ist seit drei Jahren im Bezirksdienst präsent und schätzt seine Arbeit: „Hier kommt man mit den Menschen ganz schnell ins Gespräch“, sagt der Beamte, der vor einigen Jahren ein einmonatiges Praktikum bei der Londoner Metropolitan Police im Stadtbezirk Islington absolviert hat – beste biographische Voraussetzungen, um auch im quirligen Osten von Oberhausen zu bestehen.