Oberhausen. Das Personal der Oberhausener Stadtverwaltung wächst und wächst – um mehr als ein Viertel in acht Jahren. Die FDP verlangt mehr Effizienz.

Lange Wartezeiten für Reisepässe, dreckige Straßen, mangelnde Pflege öffentlichen Eigentums – die Oberhausener FDP hält eine strukturelle Organisationsreform der Stadtverwaltung für dringend erforderlich. „Wir haben Daniel Schranz im Wahlkampf unterstützt und er ist auch ein kompetenter Oberbürgermeister. Doch als Verwaltungschef muss er dringend handeln und die Organisation der Verwaltung auf Vordermann bringen“, meinen die FDP-Ratsherren Thomas Kattler und Marc Hoff. „Im Gegensatz zu den Wahlkampf-Versprechen des Oberbürgermeisters, Personal im Rathaus abzubauen, geht der Aufbau an Stellen immer weiter.“

Die beiden Ratsherren der Oberhausener FDP, Marc Hoff und Thomas Kattler (von links).
Die beiden Ratsherren der Oberhausener FDP, Marc Hoff und Thomas Kattler (von links). © FUNKE / Foto Services | Gerd Wallhorn

Tatsächlich: Waren in der Kernverwaltung der Stadt Oberhausen inklusive Kindergärten und Feuerwehr im Jahre 2014 noch 2286 Menschen beschäftigt, so sind es mittlerweile knapp 2900. Das ist ein Zuwachs von über einem Viertel (25,9 Prozent) innerhalb von acht Jahren. Die Bezirksregierung Düsseldorf als Kommunalaufsicht hat den kontinuierlichen Anstieg der Personalkosten bereits im vergangenen Jahr kritisiert – und die Stadtspitze gebeten, die „Aufwendungen auf Notwendiges zu beschränken“.

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Die FDP glaubt, dass das Rathaus den Service für Bürgerinnen und Bürger viel effizienter als bisher anbieten muss, indem es mehr auf Digitalisierung setzt. Schon seit längerem schlagen die Liberalen ein „One-Stop-Shop“-System vor. Der Bürger muss sich danach nur an eine einzige Stelle wenden, um mehrere Wünsche abzuwickeln. „Heutzutage benötigt man für fünf notwendige Verwaltungsakte vier getrennte Termine. Man muss sich Urlaub nehmen, um den städtischen Service zu nutzen. Das ist alles eine unfassbare Ineffizienz. Jetzt muss endlich was passieren“, meint Marc Hoff.

Digitalisierung: Bürger laden online Unterlagen hoch

Max Baum, Vorsitzender der Jungliberalen, glaubt, dass die Stadtverwaltung ein falsches Verständnis von Digitalisierung habe. „Einige glauben offenbar, dass die Online-Terminbuchung schon Digitalisierung sei.“

Max Baum, Vorsitzender der Oberhausener Jungliberalen.
Max Baum, Vorsitzender der Oberhausener Jungliberalen. © FFS | Jörg Schimmel

Doch Digitialisierung müsse viel tiefer in Arbeitsprozesse eingreifen. Ein Beispiel der FDP: Schon bei der Terminbuchung könnten die Bürger die notwendigen Unterlagen digital hochladen. Diese würden dann zum Teil automatisiert geprüft – ob etwa alles vollständig ist. Der eigentliche Termin beim Sachbearbeiter könne dann viel schneller abgewickelt werden. „So gewinnt man Kapazitäten der Fachangestellten“, ist Hoff überzeugt.