Oberhausen. Trotz Sparpakets und verordneter Stelleneinsparung steigt die Zahl der Stadtbediensteten deutlich an. Die Erklärung dafür ist erstaunlich.

Die Stadt Oberhausen entwickelt sich in den vergangenen zwei Jahren immer mehr zum eigentlichen Jobmotor der Region: Seit September 2014 schnellte die Zahl der Stadtbediensteten inklusive Lehrlingen von 2286 auf 2403 hoch – das ist ein sattes Plus von 117 Arbeitsplätzen oder gut fünf Prozent.

In der jüngsten Personal- und Finanzausschuss-Sitzung legten die Politiker auf Vorschlag der Rathaus-Spitze nach: Zwei Stellen für die Flüchtlingsbeauftragte, 15 Vollzeitstellen für die Feuerwehr zur Verbesserung der Rettungseinsätze in Notfällen, zwei halbe Stellen für die Organisation der Kindertagespflege und drei Stellen im Ordnungsamt, um die Mehrabeit durch verstärkte Raserkontrollen bewältigen zu können. Zudem sollen für die Betreuung der zunehmenden Zahl an schwierigen Familien weitere 3,5 Stellen geschaffen werden, um die Teams besser koordinieren können. Von Sommer 2015 bis Herbst 2016 wurden bereits 20 neue Leute eingestellt.

Der größte Teil der Stellen kann allerdings durch Gelder von anderen Institutionen, von den Krankenkassen bis hin zum Landschaftsverband Rheinland, refinanziert werden – und stammt also nicht direkt aus der Stadtkasse.

In anderen Bereichen muss die Stadt mehr Personal aufbauen, weil es mehr Aufgaben gibt (Flüchtlinge, Familienhilfen). Etwa bei der Familienbetreuung hat die Stadt die Pflicht, die zuständigen Sozialarbeiter nicht mit zu vielen Fällen zu befrachten.

Personaldezernent Jürgen Schmidt beteuert gleichwohl, dass man im Rahmen des Sparpakets bleibe: Die auf Basis des Jahres 2011 zugesagte Stellenreduzierung werde man rechnerisch erreichen. Man habe bisher 84 der damaligen Stellen abgebaut. Der Zuwachs an Personal erfolge nur deshalb, weil der Stadt neue Aufgaben bewältigen müsse.