Oberhausen. Alt-Oberhausen erhält als „Kreativ-Quartier“ eine Millionen-Finanzspritze vom Bund: So soll das Geld schon ab April 2022 genutzt werden.

Die Stadt Oberhausen erhält 2,86 Millionen Euro vom Bund, um das kreative Potenzial der Alt-Oberhausener Innenstadt zu wecken. Das ist die größte Einzelförderung für eine NRW-Stadt aus einem neuen 250-Millionen-Euro-Förderpaket des Bundes für die Innenstädte. In den nächsten Wochen bringen die Fachausschüsse und der Stadtrat das Projekt auf den Weg.

Mit dem Programm will der Bund einer möglichen Verödung der Innenstädte, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, vorbeugen. In Oberhausen vollzieht sich das unter der Überschrift „Creative City“ – das federführende Innenministerium in Berlin hat der Stadt Ende November die frohe Botschaft übermittelt, dass der Oberhausener Antrag bewilligt ist.

„Creative City“ baut demnach auf dem anerkannten Kreativquartier Oberhausen-Mitte auf. Dieses Quartier umfasst den zentralen Alt-Oberhausener Stadtraum mit Theater und Ebertbad, mit Bahnhofsturm und Zentrum Altenberg, auch das soziokulturelle Zentrum Druckluft und das Gdanska sowie die traditionsreiche Fabrik K 14 zählen dazu.

Thema in Ausschüssen und Stadtrat

Am 26. Januar befasst sich der Kulturausschuss mit „Creative City“, danach folgen der Haupt- und Finanzausschuss und der Planungsausschuss.

Nach den Vorberatungen trifft der Stadtrat am 7. Februar den Beschluss dazu.

Und so lautet die Idee des Kulturdezernats im Rathaus dazu: „Die Potenziale von Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft, die hier eine besondere Konzentration erfahren, sollen genutzt werden, um die Innenstadt von Alt-Oberhausen als Stadtraum mit neuen Impulsen zu versehen, lebenswerter zu gestalten und die Attraktivität zu steigern.“

„Stadt als kreative Bühne“

Für den Antrag sind acht Teilprojekte entwickelt worden: Von der „Stadt als kreative Bühne“ (zum Beispiel Altmarkt und Saporishja-Platz) bis zur „Besucher-Journey“ reicht die Palette: Bei Letzterer soll untersucht werden, was die Besucherinnen und Besucher in der Innenstadt besonders interessiert und welche neuen Angebote sinnvoll sind. Ein neues „digitales Ansiedlungsmanagement“ zählt weiterhin zu den Projekten, ebenso eine Machbarkeitsstudie zur Paketpost am Hauptbahnhof, die neue Nutzungsmöglichkeiten für das Gebäude erforscht.

Der schon bekannte „Supermarkt der Ideen“ an der Goebenstraße soll mit einem schlüssigen Konzept, wie es heißt, dauerhaft als kultureller und kreativer Treffpunkt genutzt werden. Ein spezielles Quartiersmanagement soll zudem die Aktivitäten der kreativen Quartiersentwicklung in der Innenstadt koordinieren, ergänzt um ein Marketingkonzept.

Weitere Punkte auf der Vorhabenliste: Künstler und Kreative erhalten Flächen und Räume für Ateliers und Werkstätten, ebenso für Proben- und Aufführungen. Zu dem Konzept zählt auch der Umzug der Artothek vom Schloss Oberhausen in die Innenstadt. Auch das Literaturhaus wird mit einbezogen.

„Gezielte, multimediale Marketing-Kampagne“

Mit Hilfe von „Creative City“ soll das Image der Alt-Oberhausener Innenstadt endlich positiver werden. Es gelte, „ein neues Narrativ zu entwickeln und der negativen Wahrnehmung etwas entgegenzusetzen“. Vorgesehen ist eine „gezielte, multimediale Marketing-Kampagne“, die den Aufbruch der „kreativen Alten Mitte“ deutlich macht.

Die Projektdauer beträgt drei Jahre – voraussichtlich von April 2022 bis März 2025. Die Gesamtkosten des Programms belaufen sich auf rund 3,2 Millionen Euro. Bei einer Fördersumme von fast 2,9 Millionen Euro muss die Stadt, da sie sich in einer Haushaltsnotlage befindet, lediglich einen Eigenanteil in Höhe von 10 Prozent (= 318.000 Euro) zahlen.