Oberhausen. Das Extremwetter des Sommers 2021 geht in die Chroniken ein. Der Ruhrverband fordert mehr Investitionen in den Hochwasserschutz.

Oberhausen liegt zwar nur an einem kleinen Abschnitt an der Ruhr, trotzdem hat der Extremwetter-Sommer dieses Jahres gezeigt, wie wichtig der Hochwasserschutz dort ist – vor allem für die Menschen in Alstaden.

Bei der jüngsten Verbandsversammlung des Ruhrverbandes standen die Themen Klimawandel und Hochwasserschutz ebenfalls im Blickpunkt. Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand Prof. Norbert Jardin skizzierte die aktuelle Situation: Zum 13. Mal in Folge habe es im Jahr 2021 im Einzugsgebiet der Ruhr weniger geregnet als im langjährigen Mittel. „Damit setzt sich die längste Abfolge zu trockener Abflussjahre seit Beginn der Aufzeichnungen ungebrochen fort“, so Jardin.

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Gleichzeitig sei das Ruhr-Einzugsgebiet im Juli mit extremen Niederschlägen konfrontiert gewesen: „In nur 24 Stunden fielen im Verbandsgebiet im Mittel 90 Liter je Quadratmeter, so viel wie normalerweise im ganzen Monat. Im Raum Hagen haben wir örtlich sogar über 240 Liter je Quadratmeter in 24 Stunden gemessen.“

„Mindestabflüsse absenken“

Jardin stellte einen Maßnahmenkatalog vor, der unter anderem die klare Forderung an die Politik beinhaltet, die gesetzlich festgelegten Mindestabflüsse in der Ruhr abzusenken. Dies sei notwendig, um das Talsperrensystem besser für die Folgen des Klimawandels zu wappnen, damit der Ruhrverband sowohl auf Dürre-Perioden als auch auf Starkregen flexibler reagieren könne.

Außerdem nannte Jardin Ansatzpunkte für einen stärkeren Hochwasserschutz, etwa durch mehr natürliche Ausbreitungsflächen für das Hochwasser, aber auch durch so genannte Schwammstadt-Konzepte und bauliche Maßnahmen zum technischen Hochwasserschutz. Der Technikvorstand: „Bund, Länder, Kommunen und Wasserverbände müssen mutige, schnelle und teilweise kostspielige Entscheidungen treffen, um künftigen Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.“