Oberhausen. So soll’s nicht bleiben: Stadtspitze und Turnerbund-Vereinsspitze trafen sich am Horror-Hotel und skizzierten, was hier künftig entstehen könnte.

Ortstermin am Horror-Hotel in Osterfeld: Oberbürgermeister Daniel Schranz und der Vorsitzende des Turnerbundes Osterfeld 1911 e.V., Karl-Heinz Mellis, sowie weitere Vorstandsmitglieder haben sich jetzt am Ruinengrundstück an der Kapellenstraße getroffen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.

Stadtspitze und Vereinsspitze haben direkt am Absperrzaun einen Blick auf die völlig marode Ruine geworfen, die laut Gutachter teils einsturzgefährdet ist. Die Stadt will hier schnellstmöglich eine Lösung herbeiführen. Der Eigentümer lebt in Irland und lehnt bislang offenbar einen vollständigen Abriss des Gebäudes ab. Mehrfach hat es dort gebrannt; falls von der Ruine eine akute Gefährdung der Bevölkerung ausgeht, kann die Stadt eventuell im Wege der so genannten „Ersatzvornahme“ selbst einen Abriss oder Teilabriss verfügen.

Nach langem Verfall soll ein attraktiver Treffpunkt entstehen

Im Zuge des Ortstermins mit Oberbürgermeister Schranz hatte der geschäftsführende Vorstand des Turnerbundes Osterfeld nun die Gelegenheit, seine Idee eines Mehrgenerationenparks als öffentliches Sport- und Bewegungsangebot auf dem Gelände zu erläutern. Nach Jahren des Verfalls könnte hier wieder ein attraktiver Treffpunkt für alle Generationen entstehen, der den Volksgarten und den Stadtteil Osterfeld aufwertet, so die Verantwortlichen des Turnerbundes.

Was für ein Anblick: Das Horror-Hotel sieht wie ein Grusel-Schloss aus einem Schauer-Roman aus.
Was für ein Anblick: Das Horror-Hotel sieht wie ein Grusel-Schloss aus einem Schauer-Roman aus. © FFS | Gerd Wallhorn

Insbesondere ein Outdoor-Fitness-Parcours mit Sportgeräten, wie sie kürzlich im Stadion Sterkrade ausgestellt worden seien, und ein kleiner Indoor-Bereich mit einem Mehrzweckraum auf dem jetzigen Ruinengrundstück sind aus Sicht des Turnerbundes gerade an diesem Ort sinnvoll und würden von den Bürgerinnen und Bürgern nachgefragt.

Turnerbund: „Wir sehen große Synergieeffekte“

„Der Bedarf an öffentlichen Fitnessplätzen ist groß, da Bürgerinnen und Bürger auch ohne eine Vereinsmitgliedschaft Sport treiben und sich fit halten wollen. Wir sehen große Synergieeffekte zwischen der bestehenden Sportanlage ,Zum Friesenhügel’ und einem Mehrgenerationenpark in unmittelbarer Nachbarschaft, da beide Bereiche wechselseitig von Vereinsmitgliedern oder Menschen ohne Vereinsmitgliedschaft genutzt werden können“, unterstreicht die 2. Vorsitzende, Anette Roemer, die Sinnhaftigkeit des Projektes. „Wir betrachten es als große Wertschätzung, dass sich Oberbürgermeister Schranz persönlich auf den Weg zu unserer Sportanlage ,Zum Friesenhügel’ gemacht hat und wir ihm unsere Ideen zur Errichtung eines Mehrgenerationenparks vorstellen konnten“, sagt Vorsitzender Karl-Heinz Mellis. Und weiter: „Besonders gefreut hat uns natürlich, dass unser Vorschlag auf große Zustimmung beim Oberbürgermeister gestoßen ist und er das Projekt unterstützen will.“

Voraussetzung für die Realisierung sei allerdings, dass die Stadt Oberhausen Eigentümer der Hotelruinen-Grundstücksfläche werden könne. Die Hinhaltetaktik des jetzigen, in Irland lebenden Eigentümers scheine nicht mehr länger aufzugehen: Der Oberbürgermeister setze sich für einen baldigen Abriss der Ruine ein, so dass dieser Osterfelder Schandfleck bald Geschichte sein könne.

Outdoor-Fitness: Werben für diesen Standort

Am 13. Dezember sei im Rat der Stadt ein gemeinsamer Antrag der SPD-Fraktion und der CDU-Fraktion beschlossen worden, in dem die Verwaltung beauftragt werde, mindestens zwei Standorte zur Errichtung von Outdoor-Fitness-Plätzen vorzuschlagen. Die Federführung für die Standortsuche liege bei der Sportverwaltung und einer bereits gegründeten Arbeitsgruppe.

Zuversicht beim Turnerbund

Der Turnerbund Osterfeld hat eine wichtige Stimme in der Sportszene: Fast 1900 Mitglieder treiben dort in verschiedenen Disziplinen aktiv Sport.

Einen besseren Standort für einen Mehrgenerationenpark werde die städtische Arbeitsgruppe nicht finden können, ist sich der 1. Geschäftsführer des Vereins, Rolf Kinter, sicher.

Der Turnerbund Osterfeld will in Kürze Kontakt zur Sportverwaltung und den politischen Parteien aufnehmen, um sie von dem Projekt eines Mehrgenerationenparks auf dem Gelände rund um das Horror-Hotel zu überzeugen.