Oberhausen. Kommt endlich Bewegung ins Thema „Horror-Hotel“ am Volksgarten? Die Stadt Oberhausen erhöht weiter den Druck auf den Eigentümer.

Ein von der Stadt Oberhausen beauftragter Gutachter empfiehlt den Abriss des leerstehenden „Horror-Hotels“ an der Kapellenstraße. Das teilt die Stadtpressestelle auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Nach dem jüngsten Feuer im Horrorhotel am Freitagabend, 5. November, hatte die Stadtverwaltung den Statiker beauftragt, das in weiten Teilen massiv beschädigte Gebäude zu untersuchen. Diese fachlich fundierte Stellungnahme zur Standsicherheit des ehemaligen Hotels am Volksgarten liegt nun vor. Der Tenor: Am besten ist es, das Haus abzureißen, damit niemand im Umfeld gefährdet werden kann.

Die Stellungnahme gelangt laut Stadtpressestelle zu dem Ergebnis, dass die Standsicherheit des Gebäudes in folgenden Punkten maßgeblich beeinträchtigt sei: am freistehenden Giebel, am Dachstuhl, an den Stützpfeilern zwischen den Fenstern im Erdgeschoss, im Bereich der Geschossdecken über dem Erdgeschoss und dem Obergeschoss sowie an den Rundbogen über dem Haupteingang.

Die Stadtpressestelle erklärt: „Der Gutachter rät angesichts des Bauzustandes zu einem kurzfristigen Abriss, zumindest des nicht mehr ausreichend standsicheren Dachstuhls und der oberen Giebel und Kamine.“ Da weitere sicherheitsrelevante Schäden der Statik im Inneren des Hauses sehr wahrscheinlich seien – etwa im Bereich der Decken über dem Erdgeschoss und Obergeschoss – und diese eine Gefahr für die angrenzenden Grundstücke darstellen könnten, werde ein kompletter Rückbau vor dem Hintergrund des Gesamtzustandes empfohlen, heißt es weiter.

Gutachten soll nicht folgenlos bleiben

Das Gutachten soll nicht folgenlos bleiben und einfach in der Schublade verschwinden, ohne dass sich vor Ort an der ärgerlichen Situation etwas ändert. Dem Eigentümer ist das Gutachten zur Verfügung gestellt worden, wobei die Stadtverwaltung eine Frist gesetzt hat, um in einem überschaubaren Zeitraum eine Antwort zu erhalten. Wie lang diese Frist ist, blieb am Freitag zunächst unklar. Bislang habe sich der Eigentümer nicht dazu geäußert, wie es vor Ort weitergehen soll, erklärt die Stadtpressestelle. Jetzt soll also das Gutachten möglichst zügig Bewegung in die Angelegenheit bringen.

25 Feuerwehrleute waren am Abend des 5. Novembers an der Kapellenstraße stundenlang im Einsatz, um die Flammen im leerstehenden „Horror-Hotel“ zu bekämpfen. Auch die Drehleiter kam zum Einsatz.
25 Feuerwehrleute waren am Abend des 5. Novembers an der Kapellenstraße stundenlang im Einsatz, um die Flammen im leerstehenden „Horror-Hotel“ zu bekämpfen. Auch die Drehleiter kam zum Einsatz. © FFS | Jörg Schimmel

Immer wieder hat es in den letzten Monaten im „Horror-Hotel“ gebrannt. 25 Feuerwehrleute waren zuletzt am Abend des 5. Novembers stundenlang vor Ort an der Kapellenstraße im Einsatz, um die Flammen in dem Haus zu löschen. Das ganze damalige Wochenende über waren weitere Feuerwehrleute vor Ort präsent, um immer wieder aufflackernde, gefährliche Brandnester in dem leerstehenden Gebäude zu löschen.

Die Politik hatte sich in diesem Herbst ebenfalls eingeschaltet. So forderte zum Beispiel Manfred Flore (SPD) im Umweltausschuss, dass endlich eine Lösung an der Kapellenstraße gefunden werden müsse. So könne es nicht weitergehen. Die Dezernenten Michael Jehn und Frank Motschull versprachen, dass die Stadt den Druck auf den in Irland lebenden Eigentümer weiter erhöhen werde – was mit dem Gutachten und seinem ziemlich klaren Ergebnis nun ja auch geschehen ist.