Oberhausen. Wieder hat es am Freitag, 5. November, im leerstehenden „Horror-Hotel“ in Osterfeld gebrannt. Immer dringlicher wird eine Lösung des Problems.

Nach dem neuerlichen Brand im „Horror-Hotel“ an der Kapellenstraße in Osterfeld erhöht die Stadt Oberhausen den Druck auf den Eigentümer der Immobilie. Die Verwaltung wird die Haus-Ruine am Volksgarten von einem Statik-Experten überprüfen lassen. Aufgrund des erneuten Brandgeschehens werde „kurzfristig eine sachverständige Stellungnahme zur Einsturzgefahr des Gebäudes eingeholt werden“, erklärte die Stadtverwaltung am Montag auf Anfrage unserer Redaktion.

Dies werde zeitnah geschehen, um jedes Risiko vor Ort auszuschließen. Zugleich gebe es einen Kontakt in dieser Angelegenheit zum in Irland lebenden Eigentümer der Immobilie, heißt es aus dem Oberhausener Rathaus.

Falls eine Überprüfung des Gebäudes zu dem Ergebnis gelange, dass aufgrund des erneuten Feuers eine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung vorliege, „werden umgehend entsprechende ordnungsbehördliche Maßnahmen zur Beseitigung der Gefahr ergriffen werden“, ergänzt die Stadtverwaltung. Grundsätzlich komme als Maßnahme der Gefahrenabwehr – vorbehaltlich einer abschließenden Prüfung – auch ein Abriss des Gebäudes in Betracht. Dies könne grundsätzlich auch im Zuge einer Verwaltungsvollstreckung (sogenannte Ersatzvornahme, Zwangsgeld) zwangsweise durchgesetzt werden.

Der Grundstücksbereich um das leerstehende Gebäude ist jetzt durch einen komplett umschließenden Bauzaun gesichert. Der Sicherheitsabstand des Zauns zum Gebäude werde aufgrund des erneuten Brandgeschehens in Teilen vergrößert, heißt es weiter.

Heller Feuerschein im Erdgeschoss

Völlig ausgebrannt: Das „Horror-Hotel“ in Osterfeld nach dem Brand von Freitagabend, 5. November.
Völlig ausgebrannt: Das „Horror-Hotel“ in Osterfeld nach dem Brand von Freitagabend, 5. November. © FFS | Kerstin Bögeholz

Unterdessen hatte es die Feuerwehr Oberhausen am Freitagabend, 5. November, nach der Alarmierung um 17.18 Uhr durchaus mit einem größeren Einsatzgeschehen an der Kapellenstraße zu tun. Schon als die Wehrkräfte anrückten, war von außen im Erdgeschoss der helle Feuerschein zu sehen. Die Flammen breiteten sich rasend schnell auf das Obergeschoss und den Dachstuhl aus. Wegen der Einsturzgefahr wurden die Löscharbeiten ausschließlich von außen durchgeführt. Auch die Drehleiter kam zum Einsatz. Erst nach rund zwei Stunden war der Brand unter Kontrolle. Das ganze Wochenende über dauerte der Einsatz schließlich an, weil immer wieder kleinere Brandnester aufflackerten und von außen gelöscht werden mussten.

Auch in den sozialen Medien wird der Brand im „Horror-Hotel“ seit Freitagabend heiß diskutiert. Bei Facebook wundert sich ein Nutzer, warum das Gebäude nicht „einfach abgerissen“ wird. Ein anderer stimmt ihm zu und schlägt vor, auf der Fläche lieber Bäume „für bessere Luft“ zu pflanzen. Bessere Luft ist ein gutes Stichwort, findet ein Nutzer, denn „das hat so gestunken“, schreibt er.

Eine weitere Nutzerin vermutet Brandstiftung hinter den Flammen, denn es habe ja bereits mehrere Brände in den letzten Monaten gegeben. „Wäre es dem Besitzer wichtig gewesen, hätte er es nicht herunterkommen lassen“, kritisiert sie. Und weiter: „Jetzt kann ja neu gebaut werden.“