Oberhausen. Die Corona-Krise hat den Traum von „Marinos Mezebar“ in Oberhausen beendet. Doch der Wirt hat Ideen und öffnet an einem neuen Standort.

Marinos Atanasov ist ein Mensch, der gerne lacht. Vor allem, wenn man ihn danach fragt, wofür „Meze“ überhaupt steht. Ja, es ist etwas zum Verspeisen. Griechisches Sushi vielleicht? „Nein, nein! Tapas könnte man schon eher sagen“, sagt der 34-Jährige. Doch die verschiedenen Leckereien in kleinen Schälchen stehen beim Oberhausener Gastronom für eine ganz persönliche Note.

„Bei uns ist alles selbst gemacht.“ Sogar die Pommes hat er schon eigenhändig geschnitten und zubereitet. Auf der Falkensteinstraße konnten sich Fans der griechischen Happen fast fünf Jahre ein Bild machen und den eigenen Gaumen das Rätselraten beantworten lassen. Bis, ja, bis die Corona-Krise dem Wirt schwer zu schaffen machte.

Gastronomie: Griechische Leckereien in kleinen Schälchen

„Wir hatten sehr hohe Fixkosten in unseren Räumen und konnten das Restaurant nicht weiterführen“, sagt Marinos Atanasov schweren Herzens. Auch der Außer-Haus-Verkauf konnte die Finanzierungslücken nicht schließen. Viele Stammkunden, so sagt der Gastronom, hätten dies in der Nähe des Knappenmarkts sehr bedauert. 

Doch das Fleisch brutzelt wieder. Kleine Töpfchen mit farbenfrohen Dips werden wieder angerührt. Marinos Atanasov hat sich zurückgekämpft und startet an der Wanner Straße in Osterfeld-Heide etwas Neues - aber trotzdem mit bekannten Geschmacksnoten.

Der dort ansässige „Wanner Grill“ ist in der Nachbarschaft bekannt. Doch die Betreiber wollten sich im höheren Alter aus dem Geschäft zurückziehen. Marinos witterte eine Chance, den Imbissbetrieb weiterzuführen. So griff er im Frühjahr des Jahres zu.

Doch wie die Vorgänger überwiegend Currywurst mit Pommes zu servieren, das sollte es nicht sein. Den Gastronom packte der Eifer. Und gemeinsam mit Frau Valerja fasste er den Entschluss: "Unsere bekannte 'Meze' kehrt nach Osterfeld zurück." Dafür hat der Wirt größtenteils in Eigenleistung das in die Jahre gekommene Innere der Immobilie komplett umgebaut.

Gastronomie: Hybrid aus Restaurant und Imbiss in Osterfeld

Jetzt steht dort sogar ein dekorativer Kamin. Eine große Fotografie mit Meerblick erinnert an den Urlaub. Und eine kleine Bar flankiert die Theke. Tische reihen sich aneinander: 40 Sitzplätze bietet Marinos Atanasov an. Im Biergarten vor dem Geschäft sind es noch einmal so viele. Auch dieser ist neu ausgestattet worden. „Ein Biergarten war uns wichtig!“

Aus dem „Wanner Grill“ ist der „Wanner Grill by Marinos“ geworden. Der Wirt sieht ihn als Hybrid aus Restaurant und Imbiss. Neben den griechischen Häppchen und Spezialitäten gibt es auch die Imbiss-Kost zum Mitnehmen. Den Taxi-Teller, also Gyros mit Currywurst und Pommes, empfiehlt der 34-Jährige besonders.

Damit die Gäste an den Tischen in Ruhe speisen können, möchte der Gastronom noch ein neues Fenster neben der Tür einsetzen. Dann können Besucher die Speisen durch eine Verkaufsklappe direkt aussuchen und entgegen nehmen und müssen dafür gar nicht erst den Laden betreten.  

Marinos Atanasov ist wieder frohen Mutes. Vor acht Jahren kam er aus Kreta nach Deutschland. In der Volkshochschule lernte er die deutsche Sprache. Arbeitete in mehreren griechischen Lokalen und eignete sich so die Kniffe der Gastronomie in der Praxis an.

Gastronomie: Dips mit Tzatziki, Erbsen, Fisch und Feta-Käse

Stammkunden von der Falkensteinstraße haben den Weg über den Rhein-Herne-Kanal bislang nicht gescheut - und die Meze-Happen schon gekostet. „Viele Gäste stammen wie früher sogar aus Essen und Mülheim. Eine klassische Meze-Bar gab es ja damals noch nicht in Oberhausen.“

Bleibt die spannende Frage: Was landet bei Meze eigentlich auf den Tellerchen? Verschiedene Dips. Von Tzatziki, natürlich mit würziger Knoblauch-Note. Pinker Fisch-Creme. Grüner Dip auf Erbsen-Basis. Käse-Bällchen. Feta-Käse in Weinblättern. Fluffige Kartoffelpuffer mit Zucchini. Lammspießchen, Suzuki, Calamari und Sardinen. Das Meze-Überraschungsmenü mit drei Gängen ist besonders beliebt, meint der Wirt.

Alleine vom Zuhören nimmt man gefühlt einige Pfunde zu. Marinos Atanasov grinst. „Bei uns hat noch keiner hungrig den Laden verlassen.“

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Die Meze-Happen werden in Schälchen serviert. Mehrere verschiedene Gerichte in kleinen Portionen sollen im Gegensatz zu einem großen Hauptgericht die Gäste zum Verweilen im Lokal einladen und mehr Auswahl bieten. Das Essen wird auch innerhalb von acht Kilometern Umkreis geliefert.

Die Preise für die Meze-Schalen beginnen je nach Gericht bei 4 Euro. Das Lokal an der Wanner Straße 27 bietet einen Catering-Service für private und geschäftliche Anlässe und öffnet dienstags bis freitags von 16 bis 22 Uhr. Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr.