Oberhausen. Gleich drei Bundestagskandidaten der Pro-Europa-Partei „Volt“ kommen aus Oberhausen. Der Zusammenhalt in der EU ist nicht ihr einziges Thema.
Die pro-europäische Partei „Volt“ hat für den Bundestagswahlkampf 178 Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt - und gleich drei von ihnen kommen aus Oberhausen. Unter anderem gehen die zwei Gründer des Oberhausener Städte-Teams, Ann-Katrin van Rompaey und Mathias Kamp, ins Rennen. Die beiden 31-Jährigen sind nicht nur ein politisches, sondern auch ein Liebes-Duo: Sie sind ein Paar seit ihrer gemeinsamen Zeit auf der Postwegschule – und wollen nun dafür einstehen, dass Oberhausen von denjenigen Städten in Europa lernt, die drängende Fragen der Zeit aus ihrer Sicht musterhaft gelöst haben.
Da wäre zum Beispiel der Druck auf dem Wohnungsmarkt. „Wien hat vorgemacht, wie man den sozialen Wohnungsbau vorantreibt und so Mieten stabil und erschwinglich hält“, sagt Kamp (Listenplatz 30). Der österreichischen Hauptstadt gehören rund 220.000 Wohnungen, an weiteren 200.000 ist sie beteiligt – der Doktorand der Physik findet, auch Städte wie Oberhausen könnten sich davon eine Scheibe abschneiden. [Lesen Sie auch:Wohnen in Oberhausen wird immer teurer]
Oberhausener Kandidat träumt von einem „vereinten Europa“
Ann-Katrin van Rompaey (Listenplatz 23) dagegen schwärmt von der Verkehrsplanung in Städten wie der dänischen „Fahrradhauptstadt“ Kopenhagen mit ihren breiten, auffälligen Radwegen. Die Jura-Studentin ärgert, dass in Oberhausen dagegen selbst bei einer neu ausgebauten Straße, wie der Emmericher Straße in Schmachtendorf, nur eingezeichnete und nicht klar getrennte Radwege eingeplant wurden. „Da muss mehr gehen“, findet sie. [Lesen Sie auch:L215: Millionenschwere Sanierung - aber kein Radweg?]
Während sich van Rompaey im Wahlkampf schwerpunktmäßig für ein faires und modernes Bildungssystem sowie „echte Gleichberechtigung“ unter Menschen jeglichen Geschlechts, Alters und kulturellen Hintergrundes einsetzen möchte, will Mathias Kamp vor allem dafür werben, dass eine „Kleinstaaterei“ unter europäischen Staaten zu nichts führt.
„Wahl-O-Mat“ machte auf „Volt“-Partei aufmerksam
„Mich begeisterte zum Beispiel, dass Volt ein vereintes Europa voranbringen will. Von dieser Idee bin ich schon mein halbes Leben ein Fan“, sagt er. Der dritte Oberhausener Kandidat, Pascal Jaculy (22, Listenplatz 26), sieht seine Schwerpunkte ebenfalls bei der Chancengleichheit und Bildung, und will für eine Welt ohne Rassismus, Sexismus und Homophobie kämpfen.
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Zu „Volt“ gestoßen sind die „City Leads“ übrigens, als sie vor der Europawahl 2019 den „Wahl-O-Mat“ als digitalen Entscheidungshelfer ausprobierten. Die paneuropäischen Thesen von „Volt“ fanden bei Mathias Kamp dabei mit Abstand am meisten Zustimmung. Seine heutige Verlobte steckte Kamp mit dem neugefundenen Volt-Enthusiasmus an – und nach einem ersten Kennenlern-Treff in Duisburg „waren wir so überzeugt, dass wir auf dem Heimweg schon Flyer verteilten“.