Oberhausen. Ein Stück Oberhausen-Osterfeld ist jetzt in Duisburg zu finden. Wer’s nicht glaubt, sollte mal im Landschaftspark Duisburg-Nord nachschauen.

Der Oberhausener Gästeführer und Stadtkenner Ingo Dämgen hat jetzt bei einem Ausflug nach Duisburg ein verschwundenes Stück Osterfeld entdeckt.

Im Landschaftspark Duisburg-Nord ist derzeit die Kunstinstallation „Neustadt“ zu sehen. Mehr als zwei Jahre hat die Planung dieses ungewöhnlichen Projekts in Anspruch genommen. Federführend sind der Künstler Julius von Bismarck und die Architektin und Künstlerin Marta Dyachenko. Sie präsentieren hier als Teil des Emscherkunstwegs Nachbauten von Gebäuden aus dem Ruhrgebiet als 3D-Modelle konzipiert.

So sah er in Natura aus: Der einstige Bunker gegenüber vom Bahnhof Osterfeld-Süd im Jahr 2012, zwei Jahre vor dem Abriss.
So sah er in Natura aus: Der einstige Bunker gegenüber vom Bahnhof Osterfeld-Süd im Jahr 2012, zwei Jahre vor dem Abriss. © TOM THOENE / FFS

Ingo Dämgen stieß bei seinem Spaziergang nun auf eine echte lokale Überraschung: „Zu den zahlreichen abgerissenen Gebäuden, die hier für die Kunstinstallation im Maßstab 1:25 wieder auferstanden sind, gehört auch der ehemalige Hochbunker gegenüber dem Bahnhof Osterfeld-Süd mit seinem markanten Spiralrelief aus Metall“, berichtet der Oberhausener.

Viele Osterfelder erinnern sich gut an diesen Bunker, der Ende 2014 abgerissen worden ist und an dessen Standort nun das Gebäude für den Rewe-Markt steht. Das Kunstwerk „Die Spirale“ wurde 1996 realisiert; es prägte also über fast 20 Jahre den Blick auf den Bunker. Es stammt von dem Oberhausener Künstler Hans-Peter Auler, der damals einen entsprechenden Wettbewerb in Regie des städtischen Kulturbüros gewonnen hatte.

In guter Gesellschaft: Marler Betonbauten und neugotische Architektur

Der Osterfelder Bunker – für Stadtkenner Ingo Dämgen ein „alter Bekannter“ – befindet sich in Duisburg in guter Gesellschaft: von der abgerissenen tristen Betonbau-Siedlung auf der grünen Wiese in Marl bis zur würdevollen neugotischen Kirche St. Joseph in Essen-Kupferdreh, anno 1904 eingeweiht und ebenfalls längst aus dem Stadtbild des Ruhrgebiets verschwunden.