Oberhausen. Oberhausen Olé wird im Juni keine Schlager-Stars neben das Centro locken. Wie und wo der Veranstalter in diesem Jahr noch feiern möchte.

Die Festivalsaison hängt in Oberhausen in den Seilen. Der übliche Start mit dem großen Schlagerfestival Oberhausen Olé ist vom Tisch. Für den 5. Juni stand die Sause mit Mickie Krause, Mia Julia und Ikke Hüftgold im Kalender. Doch angesichts hoher Corona-Werte und drohender Ausgangssperren wirken Festivals neben dem Centro Oberhausen weit weg. Vor zwei Jahren feierten hier zuletzt 30.000 Zicke-Zacke-Anhänger.

Ausgesaust! Das hatte sich bereits seit Monaten angedeutet. Nach der Sterkrader Fronleichnamskirmes mit bis zu einer Million Besuchern trifft es nun den nächsten Zuschauermagnet aus Oberhausen. Doch Olé-Erfinder Markus Krampe hat das Jahr trotzdem noch nicht abgehakt. „Ich bin Berufsoptimist“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Schlagerfestival, das deutschlandweit in mehreren Städten steigen sollte, hat er radikal umgebaut.

Olé-Erfinder Markus-Krampe: „Ich bin Berufsoptimist“

Denn: Fast alle Termine wie in Dortmund (30.7.2022) hat Krampe ins neue Jahr verlegt. Zusätzlich sind kleine Open-Air-Konzerte angekündigt, bei denen die Zuschauer in Strandkörben sitzen - jedoch nicht im Ruhrgebiet.

Aber: Zwei große Festivals sollen hier noch in diesem Jahr starten. Neben der Olé-Party in der Arena auf Schalke (9. Oktober) betrifft dies die Ur-Sause Oberhausen Olé. Statt am 5. Juni wollen die Festival-Macher nun am 4. September feiern. 2021 wohlbemerkt. Nur drei Monate später als geplant.

Krampe hofft, dass sich die Corona-Lage bis zum Sommer in Deutschland entspannt. Am Verlauf der Pandemie und den amtlichen Vorgaben müsste sich bis dahin allerdings noch deutlich etwas verändern. „Sollten im Sommer in England wieder große Veranstaltungen möglich sein, wird dies auch einen Effekt auf Deutschland haben“, hofft der Musik-Manager.

Bis dahin müsse hierzulande das Impftempo deutlich erhöht werden. Hier wirft Krampe der Politik zugleich vor, zu zögerlich gehandelt zu haben. „Bei der Impfstoffbeschaffung ist viel zu viel verkehrt gelaufen.“ Wie viele und unter welchen Regeln die Besucher auf der Freifläche hinter der König-Pilsener-Arena feiern könnten, ist derzeit mit einem Blick in die Glaskugel vergleichbar.

Oberhausen Olé: Feten-Konzept klappt nur mit vielen Fans

Klar ist auch, dass es Oberhausen Olé in einer deutlich abgespeckten Version wohl kaum geben wird. Das Festival kalkuliert mit vergleichsweise geringen Eintrittskartenpreisen. Durch die vielen Sänger und daraus resultierenden langen Spielzeiten von zehn Stunden kämen erhebliche Getränkeerlöse hinzu.

Dieses Konstrukt funktioniert durch seinen Kostenapparat laut Branchenkennern jedoch nicht bei niedriger Besucherzahl. Shows mit weniger als 20.000 Fans gelten in Oberhausen daher als unwahrscheinlich. Krampe: „Die Festivals soll sich jeder leisten können. Dafür benötigen wir pro Festival eine bestimmte Anzahl von Fans.“

Das Line-up für Oberhausen Olé steht fest, kann aber noch kurzfristig variieren. Geplant wird mit Giovanni Zarrella, Mia Julia, Anna-Maria Zimmermann, Mickie Krause, Sonia Liebing, Die Atzen, Matty Valentino, Honk, Isi Glück, Carolina, Almklausi, Ikke Hüftgold, Lorenz Büffel, Stereoact, Jenice, Noel Terhorst, Frenzy und Markus Becker. Eintrittskarten (ab 15 Euro plus Gebühren) gibt es bereits zu kaufen (www.oleparty.de).

>>> Festivalgelände neben dem Centro Oberhausen

Oberhausen Olé lässt die Schlagersänger seit zwölf Jahren neben dem Centro Oberhausen singen. 2020 konnten die Fans durch die Corona-Krise nicht feiern.

Das Fetengelände befindet sich hinter der König-Pilsener-Arena und fasst rund 30.000 Fans. Momentan führt dort das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Drive-in der benachbarten Arena-Parkhaus Corona-Schnelltests durch.