Oberhausen. Das Aus fürs Kirchenzentrum am Centro löste vor einem Jahr bei vielen Menschen Bestürzung aus. Jetzt keimt, passend zum Frühling, neue Hoffnung.

Das Kirchenzentrum in der Neuen Mitte Oberhausen soll die Corona-Pandemie überstehen und als bewährtes Angebot bestehen bleiben. Die Bemühungen um diesen Erhalt konkretisieren sich jetzt.

Um das Ökumenische Kirchenzentrum am Centro wieder eröffnen zu können, haben das Katholische Stadtdekanat und der Evangelische Kirchenkreis Oberhausen „jetzt die konkrete Partnersuche gestartet“, wie es in einer aktuellen Mitteilung heißt.

„Wir haben bereits verschiedene lokale und regionale Organisationen kontaktiert und werden weitere mögliche Partner ansprechen“, erklären Stadtdechant Peter Fabritz und Superintendent Joachim Deterding für die katholische und evangelische Seite. Sie unterstreichen: „Wir laden alle interessierten Einrichtungen ein, uns ihre Vorstellungen für einen gemeinsamen Neuanfang im Ökumenischen Kirchenzentrum vorzustellen.“

Rege Resonanz: Bischof Franz Overbeck und der damalige Präses Manfred Retkowski im Juli 2017 bei einem Besuch im Kirchenzentrum.
Rege Resonanz: Bischof Franz Overbeck und der damalige Präses Manfred Retkowski im Juli 2017 bei einem Besuch im Kirchenzentrum. © FFS | Kerstin Bögeholz

Es ist sogar ein eigenes Exposé erstellt worden, in dem die Träger des Kirchenzentrums die Einrichtung und ihre Potenziale am Platz der Guten Hoffnung im Detail beschreiben: das Haus mit seinem Café, die direkte Nähe zur Centro-Promenade und zur ÖPNV-Station „Neue Mitte“, zu König-Pilsener-Arena und Gasometer. Dieses Exposé können interessierte Einrichtungen ab sofort beim Evangelischen Kirchenkreis in der Marktstraße anfordern.

Vor gut einem Jahr hatte die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass das 1997 eröffnete und immer wieder hoch gelobte Kirchenzentrum schließen musste. Die Nachricht schockte viele Menschen, vor allem das Team der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, aber auch viele regelmäßige Besucherinnen und Besucher.

„Ein besonderer Ort christlicher Präsenz“

Die coronabedingte Schließung habe die schon länger bestehenden finanziellen Schwierigkeiten des ökumenischen Projekts verstärkt, heißt es im Exposé. Zugleich betonen die Träger die Einzigartigkeit der Einrichtung: Das Kirchenzentrum verfüge aufgrund seiner Lage und seiner ökumenischen Ausrichtung „mindestens in der Rhein-Ruhr-Region über ein Alleinstellungsmerkmal“. Nun suche man einen oder mehrere Partner, um gemeinsam mit ihnen „diesem besonderen Ort christlicher Präsenz in gelebter Ökumene ein neues Gesicht zu geben“. Bewährtes solle dabei mit neuen Schwerpunkten kombiniert werden, so die Attraktivität auch für neue Zielgruppen gesteigert und eine nachhaltige Perspektive für diesen Ort geschaffen werden.

Ehrenamtliche Mitarbeit als wichtiger Baustein

Die Mitarbeit von Ehrenamtlichen sei in einem neuen Konzept fürs Kirchenzentrum auf jeden Fall zu berücksichtigen, heißt es mit Blick auf die aktuelle Partnersuche.

Das wird alle Ehrenamtlichen erfreuen, die sich seit 1997 hier über viele Jahre und Jahrzehnte engagiert haben.

Die Träger für das Kirchenzentrum wünschen sich nach eigenen Angaben „Kooperationspartner, die als gemeinnützig anerkannt sind und in ihrem Konzept eine Offenheit für Aktivitäten kirchlicher Akteure aus dem Kreis der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen vorsehen“. Verschiedenste neue Nutzungsideen kämen infrage – einzige Bedingung sei, dass das Konzept „eine dauerhafte Verortung von Kirche bzw. pastoralen und sozialen Aktivitäten in ökumenischer Offenheit“ möglich mache. So soll der bisherige „Raum der Stille“ auch künftig Bestandteil des Kirchenzentrums bleiben. Zudem beabsichtigen die beiden Kirchen, weiterhin Personal für seelsorgliche und soziale Aufgaben ins Kirchenzentrum zu entsenden.

Bis zum 30. April haben interessierte Organisationen nun Zeit, ihre Konzepte beim evangelischen Kirchenkreis einzureichen. Anschließend werden die ökumenischen Partner die Angebote gemeinsam auswerten. Das Ziel: eine schnellstmögliche Wiedereröffnung.