Oberhausen. Der Winter war trotz Schnee an der Ruhr trockener und wärmer als im Durchschnitt. Talsperren enthalten weniger Wasser als vor einem Jahr.

Der Winter war im Ruhreinzugsgebiet, wozu auch Oberhausen gehört, wieder einmal trockener und wärmer als im Durchschnitt. Das haben die Auswertungen des Ruhrverbands, einer von elf Wasserwirtschaftsverbänden in NRW, für die Monate Dezember, Januar und Februar ergeben. Unterm Strich gab es diesen Winter 13 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Vergleichszeitraum. Im Ranking der trockensten Winter seit Aufzeichnungsbeginn ergibt das einen Platz im vorderen Drittel.

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Mit einer mittleren Temperatur von 2,2 Grad war der Winter auch wärmer als das langjährige Mittel, nämlich um 0,9 Grad. Das bedeutet Rang 30 unter den wärmsten Wintern der letzten 140 Jahre, so lange reichen die Aufzeichnungen zurück. Dieser Winter sei nach Angaben des Ruhrverbands aber immerhin weit entfernt von den 2,8 Grad Abweichung nach oben, die den Vorjahreswinter zum zweitwärmsten je gemessenen Winter im Ruhreinzugsgebiet gemacht hatten.

Füllstandsdefizit der Talsperrensysteme lässt sich nicht aufholen

Nach vielen Monaten mit deutlich weniger Regen im Sommer und Herbst 2020 war das Talsperrensystem des Ruhrverbands im Dezember deutlich leerer als für die Jahreszeit üblich, nämlich bei nur 57 Prozent vom sogenannten Vollstau. „Gegenüber dem langjährigen Mittel zu Winterbeginn fehlte damit ein knappes Fünftel des Stauinhalts, in konkreten Zahlen ausgedrückt rund 73 Millionen Kubikmeter Wasser – mehr als das Fassungsvolumen der Sorpetalsperre“, heißt es vom Ruhrverband.

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Zwar konnte dank kontinuierlicher Niederschläge ab Mitte Dezember das Talsperrensystem nach und nach aufgefüllt werden, doch das Defizit gegenüber dem Durchschnitt ließ sich nach Angaben des Ruhrverbands nicht ganz aufholen. Das Talsperrensystem ist daher mit einem für die Jahreszeit unterdurchschnittlichen Stauinhalt in den Frühling gestartet. Auf die kommenden Monate sieht sich der Ruhrverband trotzdem gut vorbereitet, auch wenn der Sommer 2021 ähnlich trocken verlaufen sollte wie in den vergangenen drei Jahren.

Allerdings: Zu Frühlingsbeginn vor einem Jahr waren die Talsperren um 42 Millionen Kubikmeter Wasser voller als in diesem Jahr und wurden dennoch über den Sommer und Herbst stark beansprucht. „In Zeiten des Klimawandels gilt es also auch weiterhin, mit den vorhandenen Wasservorräten sorgsam und maßvoll umzugehen“, mahnt der Ruhrverband.