Oberhausen. Online-Riese Amazon möchte einen Logistik-Standort am Centro in Oberhausen errichten. Schon jetzt ist dieser Ansiedlungswunsch hoch umstritten.

Bis zu 800 Arbeitsplätze könnten in Oberhausen entstehen, wenn der Online-Händler Amazon tatsächlich, wie offenbar geplant, einen neuen Logistik-Standort in der Stadt errichtet. Am Dienstag waren die Pläne des milliardenschweren US-Konzerns bekanntgeworden. Demnach könnte Amazon sein neues Lager in den leerstehenden Thyssen-Hallen am Centro errichten. Das einst dort geplante Fitness-Projekt „The Mirai“ ist - wie berichtet - gescheitert.

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Nachdem die SPD am Dienstag die Pläne heftig kritisiert hat, meldet sich am Mittwoch auch die CDU zu Wort. „Mit Enttäuschung und Bedauern“ habe man die Kritik zur Kenntnis genommen, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme. Die rüde Ablehnung zeuge keineswegs von Verantwortung für unsere Stadt, sagt Denis Osmann, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Er behauptet: Der SPD gehe es nur um politisches Kalkül.

CDU: SPD-Verhalten schreckt potenzielle Investoren in Oberhausen ab

Natürlich dürfe man über das Für und Wider dieser Ansiedlung diskutieren, räumte die CDU-Fraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr ein. Auch die CDU habe natürlich noch Fragen. Die Entscheidung stehe aber naturgemäß am Ende eines Meinungsbildungsprozesses und nicht am Anfang. „Das Verhalten der SPD ist wenig dazu angetan, potenzielle Investoren für unsere Heimatstadt zu begeistern. Aus unserer Sicht ist es schade und unprofessionell, mit einem Federstrich eine Ansiedlung vom Tisch zu wischen, die geschätzte 800 Arbeitsplätze nach Oberhausen bringt.“

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Die CDU-Politiker weisen zudem darauf hin, dass es sich bei den Industriehallen am Rande des Centros um bereits versiegelte Flächen handelt. „Der SPD ist es nicht gelungen, während ihrer langen Jahre als stärkste politische Kraft hier für ernsthafte Interessenten zu sorgen“, lautet der Vorwurf der Christdemokraten.