Oberhausen. Nachdem die afrikanische Community in Oberhausen das Jugendamt für fehlende Sensibilität kritisierte, gelobt man dort nun Besserung.

Nachdem Vertreter der nigerianischen Community in Oberhausen das Jugendamt dafür kritisiert hatten, im Umgang mit afrikanischen Familien häufig unsensibel zu handeln, hat Amtsleiter Ertunc Deniz nun Besserung versprochen. Das Jugendamt wolle sich künftig besser mit den afrikanischen Familien austauschen und seine interkulturellen Kompetenzen schärfen, heißt es in einer Mitteilung des Oberhausener Integrationsrates.

Der Verein „Nigeria Voice in Diaspora“ (NIVID) hatte im Januar gegenüber der WAZ behauptet, das Jugendamt werde bei afrikanischstämmigen Familien eher tätig und würde diese nicht korrekt behandeln. Kulturelle Eigenheiten würden oftmals nicht berücksichtigt und es werde nicht genug auf die Familien zu- und eingegangen.

Im Integrationsrat habe man aber nun Missverständnisse ausräumen und konkrete Schritte zur Besserung der Situation vereinbaren können, teilte Integrationsrat-Geschäftsführer Ercan Telli nun mit.

Wie das Jugendamt der afrikanischen Community künftig entgegen kommen will

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So sollen in den Behörden zukünftig verstärkt „interkulturelle Qualifizierungen“ durchgeführt werden. Zudem werde man – sobald die Pandemie dies zulasse – Workshops und Infoveranstaltungen in den afrikanischen Communities organisieren, „um über die geltenden Gesetzmäßigkeiten zum Schutz des Kindeswohles aufzuklären“.

Laut Telli seien sich alle Beteiligten dabei jedoch einig: „Der Schutz des Kindeswohls wird in keiner Weise in Frage gestellt, unabhängig davon, ob und welche kulturelle Eigenheiten zu berücksichtigen sind.“ Wo Verdacht auf Gefährdung eines Kindes bestehe, habe der Schutz des Kindes oberste Priorität.