Oberhausen. Astrazeneca löst oft Nebenwirkungen aus. Gut so, sagt ein Pflegedienstchef – und verrät, ob es in Oberhausen Krankmeldungen nach der Impfung gab.
Derzeit häufen sich Meldungen von Corona-Geimpften, die sich nach Verabreichung des Impfstoffs Astrazeneca aufgrund stärkerer Nebenwirkungen krankmelden müssen - in Oberhausens Nachbarstädten genauso wie in schwedischen Provinzen. In Oberhausen aber wird der Impfstoff bislang offenbar gut vertragen. „In unserem 40-köpfigen Team gab es keine einzige Krankmeldung“, erzählt Stefan Lübbert-Heil, Chef der Christopherus Pflegedienste Oberhausen und Sprecher für die 42 ambulanten Pflegedienste im Krisenstab.
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Die Stadt spricht auf Nachfrage von vereinzelten Mitarbeitern der Rettungs- und Pflegedienste, die sich „mit leichten Reaktionen auf die Impfungen“ wie Unwohlsein oder leichtes Fieber für einen Tag krank gemeldet hätten. Beide Berufsgruppen erhielten vergangene Woche NRW-weit in den Impfzentren des Landes das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca.
Astrazeneca-Nebenwirkungen als positives Zeichen
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Vor dem Impftermin wurden die Mitarbeiter über die möglichen Nebenwirkungen des Impfstoffes informiert. Dazu gehören vorübergehende Schmerzen und Empfindlichkeit an der Einstichstelle (mehr als 60 Prozent), leichte bis mäßige Kopfschmerzen und Müdigkeit (50 Prozent), Muskelschmerzen und Unwohlsein (40 Prozent), Schüttelfrost und Fieber (30 Prozent), Übelkeit (20 Prozent) und Erbrechen (ein bis zehn Prozent).
Nach der zweiten Dosis, die neun bis zwölf Wochen später verabreicht wird, sollen die Nebenwirkungen seltener auftreten. Dass überhaupt unangenehme Folgen auftreten, wertet Lübbert-Heil als positives Zeichen. „Es zeigt ja, dass die Schutzwirkung einsetzt.“
Keine Versorgungsprobleme wegen Impfungen kleinerer Gruppen
Selbst wenn die Nebenwirkungen auch in Oberhausen künftig häufiger auftreten sollten und sich infolge mehr der rund 900 hier arbeitenden ambulanten Pflegekräfte krankmelden würden, rechnet Lübbert-Heil nicht damit, dass dies Probleme in der Versorgung bedeuten könnte. „Das liegt an der guten Organisation“, findet er. Seine Belegschaft etwa sei nicht komplett an einem Tag, sondern an zwei verschiedenen Terminen geimpft worden. So hätte man mögliche Ausfälle kompensieren können. Auch das NRW-Gesundheitsministerium empfiehlt wegen möglicher Personalausfälle, die Mitarbeiter der Rettungs- und Pflegedienste in kleinen Gruppen nach und nach gegen Corona zu impfen.
Lübbert-Heil berichtet, in seinem Pflegedienst hätten sich etwa 80 Prozent der Belegschaft impfen lassen. Ärger darüber, nur Zugriff auf Astrazeneca und nicht etwa auf das Präparat von Biontech/Pfizer zu bekommen, habe es in seinem Team nicht gegeben. Bei den restlichen 20 Prozent der Mitarbeiter handele es sich um grundsätzlich impfskeptische Menschen – nicht um welche, die bloß einen anderen Impfstoff erhalten wollen. Nach Ansicht des NRW-Gesundheitsministeriums wäre diese Perspektive auch unangebracht: „Der zugelassene Impfstoff von Astrazeneca ist kein Impfstoff zweiter Klasse“, heißt es dort.
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