Oberhausen. Seit 120 Jahren fließt in Oberhausen Strom, vor 50 Jahren wurde die EVO gegründet. Geschenke bekommen aber Andere: Vereine und Spaziergänger.

Oberhausen im beginnenden 20. Jahrhundert: Gerade einmal ein paar Tausend Menschen leben in der 1862 gegründeten Gemeinde. Es gibt kaum Straßen, keine Schulen – und keine Elektrizität. Am 1. Januar 1901 geht der Stadt erstmals ein Licht auf: Als erstes Gebäude versorgt das „Staedtische Electricitaetswerk“ den Oberhausener Bahnhof mit Strom. Diesen Moment vor 120 Jahren feiert die Energieversorgung Oberhausen (EVO) heute als Geburtsstunde der öffentlichen Stromversorgung.

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Einmal im Schwung der Industrialisierung ist Oberhausen schnell gewachsen, aus der kleinen Gemeinde ist längst eine Großstadt geworden. Hatten vor 120 Jahren noch 85 der 109 überhaupt ans Netz angeschlossenen Haushalte eine Stromversorgung, zählen Licht, Fernseher, Kühlschrank und Co. seit Jahrzehnten längst zu den elektrischen Selbstverständlichkeiten. Und die EVO beliefert auch heute noch einen Großteil der Oberhausener: Rund 134.000 Strom- und 32.000 Gaszähler sind bei der Energieversorgung registriert.

Kohlekrise, Strukturwandel, Energiewende

Dabei verlief die Geschichte der 1971 als Unternehmen gegründeten EVO alles andere als geradlinig, musste sie doch mit Problemen kämpfen, die sich die feinen Herren in Gehrock und Zylinder 1901 beim feierlichen Einschalten der Bahnhofs-Beleuchtung in ihren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können: Kohlekrise und Strukturwandel, die Liberalisierung des Strommarktes 1998, die die EVO in die ungewohnte Situation katapultierte, sich plötzlich gegen Konkurrenten am Markt behaupten zu müssen, Klimawandel und Energiewende.

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Kohlekrise und Strukturwandel habe sein Unternehmen gemeistert, sagt EVO-Geschäftsführer Hartmut Gieske. Und auch gegenüber der Konkurrenz sei man im Vorteil. Die EVO muss sich zwar immer wieder den Vorwurf gefallen lassen, teurer als andere Anbieter zu sein, „aber das ist unfair“, meint Vertriebsleiter Arnd Mucke. Andere Anbieter lockten zwar mit günstigen Einstiegstarifen, „doch nach einem Jahr steigen die Preise und liegen im Niveau der EVO“.

EVO investiert zwölf Millionen Euro in Kraftwerk

Und der Klimawandel? Den beschreibt Geschäftsführer Gieske als aktuell größte Herausforderung für das Energieunternehmen. Seiner Verantwortung sei er sich dabei durchaus bewusst, sagt er, und verweist auf Projekte wie die Dach- und Fassadenbegrünung der EVO-Verwaltung an der Danziger Straße und das neue Blockheizkraftwerk auf dem Betriebsgelände, das bis zu 25 Prozent weniger CO2 erzeugen soll als vergleichbare Kesselanlagen. Zwölf Millionen Euro investierte die EVO in den Bau.

So kommen Vereine an die Trikotsätze

Oberhausener Vereine und Mannschaften können sich bis zum 19. Februar 2021 um einen Trikotsatz im Wert von je 500 Euro bewerben. Ein Satz enthält bis zu zwölf Stutzen, Hosen und Trikots, die mit dem EVO-Jubiläumslogo beflockt werden. Insgesamt 50 Sätze sind im Lostopf.

Lokale Partner sind „Sport Behnert“ und „Sport Bechtel“ als lokale Anbieter zusammen. Sie legen jeweils einen Ball beziehungsweise eine Trikottasche obendrauf.

Bewerben können sich alle Vereine in Oberhausen, egal ob Mini oder Altherren, Fußball oder Tischtennis, per Mail an redaktion1@evo-energie.de mit Vereinsnamen, Mannschaftsgröße, Sportart und Kontaktdaten.

Apropos Investition: Im Jubiläumsjahr hat die EVO Spendierhosen an. Zum Geburtstag lässt die EVO mindestens zwölf bunte Bänke für den Kaisergarten springen. Und Sportvereine können sich um einen Trikotsatz bewerben. 50 Sätze zu je 500 Euro sind im Topf – 25.000 Euro lässt sich der Energieversorger die sportliche Ausstattung der Vereine also kosten.

Insgesamt musste die EVO das Sponsoring hiesiger Vereine und Organisationen in den vergangenen Jahren allerdings deutlich herunterfahren – in den vergangenen zwei Jahren um 200.000 Euro. Und der Sparkurs gehe leider weiter, sagt Unternehmenssprecherin Sabine Benter auf Nachfrage. Dennoch: Immerhin 900.000 Euro hat das Unternehmen im vergangenen Jahr an Spenden und Sponsorengelder ausgegeben.