Oberhausen. Die Partner Stadtarchiv, OWT und Centro-Management zeigen zum Jubiläum: Die Neue Mitte ist mehr als allein die Shopping-Mall.
Die eine oder andere Vitrine zu bestücken, ist Magnus Dellwig sichtlich nicht genug. Der Leiter des Stadtarchivs in der Liricher Eschenstraße sucht und findet „attraktive Orte“, wie er sagt, um die Schätze aus Oberhausens recht junger Stadthistorie auszustellen. Mit guter Resonanz – denn auch die Politik verlangt nach mehr.
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So hatte die CDU im Kulturausschuss vorgeschlagen, die so jäh vom zweiten Lockdown gekappte Ausstellung „Aufbruch macht Geschichte“ in der Panoramagalerie des Schlosses Oberhausen doch stattdessen im Technischen Rathaus zu zeigen. Für Magnus Dellwig durchaus ein charmanter Vorschlag, denn im Rathaus-Foyer herrsche eine „hohe Bürgerfrequenz“. Allerdings werde sich die Schau zu 170 Jahren Strukturwandel in Oberhausen, die im Schloss mit dem Wechsel von großen Text-Bild-Bannern und Original-Exponaten glänzte, in Sterkrade wohl nicht komplett zeigen lassen.
"Aufbruch" verdient ein eigenes Online-Portal
Mit seinen fünf Co-Autoren hat sich der Archivleiter bereits beraten und erkannt: „Wir werden im Technischen Rathaus wohl ein bisschen reduzieren müssen.“ Auf das detailreiche Modell der Neuen Mitte als Blickfang würde Dellwig allerdings ungern verzichten. Eine weitere Option – allerdings für Geduldige – böte die Wiederholung der Ausstellung, deren Thema auch den materialreichen sechsten Band zur Stadtgeschichte füllt, am selben Ort: in der Ludwiggalerie.
Deren Direktorin Christine Vogt prüft derzeit, ob sich die kleineren der vom Lockdown betroffenen Ausstellungen als Reprisen in der Saison 2022/23 zeigen ließen. Und schließlich wünscht sich die CDU noch die Aufbereitung von „Aufbruch macht Geschichte“ in einem Online-Portal. Schließlich waren auch filmische Zeitzeugen-Interviews zur Centro-Werdung ein starkes Element dieser Ausstellung.
Großformatig reproduzierte, eindrucksvolle Fotos
Apropos Centro: Zum Jubiläum der Mall-Eröffnung vor 25 Jahren, am 12. September 1996, planen die vereinten Kräfte von Centro-Management, OWT und Stadtarchiv eine besondere Schau, die sich durch die Shopping-Flaniermeile beiderseits des Mitteldoms bis in einzelne leerstehende Ladenlokale erstrecken soll. Magnus Dellwig weiß, dass hier didaktisch ein ganz anderer Ansatz angesagt ist als in einem stillen Museum.
„Die Neue Mitte ist mehr als nur die Shopping-Mall“, betont Dellwig. Großformatig reproduzierte, eindrucksvolle Fotos zu knappen Texten sollen das augenfällig machen – von der Vorgeschichte des gewaltigen GHH-Stahlstandortes über die Bauphase bis zu den weiteren Attraktionen von Gasometer bis Arena. Eine wichtige Quelle neben dem Stadtarchiv sei hier der Fundus an Foto- und Filmmaterial, über den das Centro-Management verfügt.
Inspiriert durch James Rizzis Pop-Art-Schau
Den Centro-Manager Marcus Remark nennt Magnus Dellwig „Impulsgeber“ dieses Jubiläums-Projekts, seinerseits inspiriert durch die große Ausstellung des New Yorkers James Rizzi (1950 bis 2011): Die knallbunten Werke des Pop-Art-Artisten rund um den Mitteldom waren ein Highlight der Neuen Mitte im Kulturhauptstadtjahr 2010.
Ganz so grell wird’s mit der historisch gestimmten Fotoschau sicher nicht. Bei der Gestaltung wollen Centro-Management, OWT und Stadtarchiv eng zusammenarbeiten. Und Magnus Dellwig ergänzt: „Wir werden kein städtisches Geld ausgeben.“
Info: Stadtarchiv öffnet wieder am 16. Februar
Bisher war das Stadtarchiv an der Eschenstraße 60 wegen der Pandemie geschlossen. Es öffnet wieder mit der 7. Kalenderwoche (15. bis 19. Februar) nach Anmeldung, mindestens zwei Werktage vor dem gewünschten Termin. Anmeldungen per E-Mail an stadtarchiv@oberhausen.de werden ab der 6. Kalenderwoche (8. bis 12. Februar) angenommen.
Geöffnet ist das Archiv dann dienstags und donnerstags von 9 bis 15 Uhr. Da vorerst nur vier Arbeitsplätze im Stadtarchiv zur Verfügung stehen, werden diese nur für jeweils drei Stunden vergeben (von 9 bis 12 Uhr und von 12 bis 15 Uhr).