Oberhausen. Solche vier Wochen wie im November 2020 will niemand mehr in Oberhausen erleben: Die Zahl der Corona-Infizierten und -Toten sprang nach oben.
Der Monat November war bisher für Oberhausener Bürger in der gesamten Zeit der Corona-Pandemie derjenige Monat mit den schlimmsten Folgen.
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Waren Anfang November 17 Oberhausener seit dem ersten Auftreten der Corona-Pandemie im Stadtgebiet gestorben, so waren es am 1. Dezember bereits 35 – mehr als doppelt so viele Corona-Opfer wie vier Wochen zuvor. Im Laufe des Monats davor, im Oktober, war die Zahl der Corona-Toten noch relativ stabil: Bis zum 1. Oktober mussten 14 Oberhausener durch Corona ihr Leben lassen, vier Wochen später waren es 17. Die erste Corona-Infektion hatte die Stadt Oberhausen am 10. März 2020 gemeldet.
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Ende Oktober lag die Zahl der nachgewiesenermaßen akut infizierten Oberhausener bei 300, jetzt haben mehr als doppelt so viele Einwohner (exakt 633) den Coronavirus im Blut – trotz des seit vier Wochen andauernden weichen Lockdowns , der zwar den Einzelhandel, Wirtschaftsunternehmen, Schulen und Kitas von harten Schließungsmaßnahmen verschont, aber keinen Kultur-, Gaststätten- und Unterhaltungsbetrieb. Allerdings waren am 22. November sogar 1500 Oberhausener akut mit dem Virus infiziert – Negativrekord. Mittlerweile haben seit Beginn der Pandemie im Frühjahr über 3000 Oberhausener direkte Bekanntschaft mit dem Coronavirus gemacht.
Mehr Arbeit für Ärzte und Pflegekräfte
Ärzte und Pflegekräfte in den Oberhausener Krankenhäusern haben in den vergangenen Wochen immer mehr zu tun gehabt, um Corona-Patienten so gut wie möglich zu behandeln. Anfang November lagen 37 Oberhausener in den Krankenhäusern, davon mussten vier intensiv-medizinisch betreut werden. Jetzt sind schon hundert Corona-Patienten so schwer mit dem Virus erkrankt, dass sie in einer Klinik liegen.
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Angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus’ hatten immer mehr Menschen näheren Kontakt zu einem infizierten Bürger: Saßen Ende Oktober 600 Oberhausener auf Anordnung des Gesundheitsamtes zu Hause in Quarantäne, so sind es jetzt mit 1300 Personen (exakt: 1296) mehr als doppelt so viele.
Oberhausen kam viel besser durch die erste Corona-Welle
Insgesamt ist Oberhausen besser durch die erste Welle der Corona-Pandemie gekommen als durch die zweite Welle. Ende April stand Oberhausen NRW-weit von allen 54 Großstädten und Kreisen am besten da: Hier wurden nach fast zwei Monaten Pandemie die wenigsten infizierten Bürger gemessen an der Einwohnerzahl gemeldet: Damals waren es nur 84 Oberhausener, die Corona durchleben mussten – gerechnet auf 100.000 Einwohner.
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Die zweite Welle schlug dann im Oktober so schnell hoch, dass das Oberhausener Gesundheitsamt wie die anderen Behörden in anderen Großstädten mit der Verfolgung und Warnung der Kontakte von nachgewiesenermaßen infizierten Personen nicht mehr nachkam.
Die meisten Corona-Infizierten hat München
Nach absoluten Infektionszahlen meldete München die bisher meisten Corona-Patienten : Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts waren und sind hier bisher 30.461 Menschen infiziert. Oberhausen verzeichnet bisher 3066 Corona-Infizierte.
Zum Vergleich: In Köln liegt die Zahl aller bisher nachweislich mit Corona infizierten Einwohner absolut bei 19.400, in Duisburg bei 11.202, in Dortmund bei 9474, in Essen bei 8635, in Bochum bei 5294, in Gelsenkirchen bei 5080, in Herne bei 3293, in Mülheim bei 2777 und in Bottrop bei 1796 (Stand der Daten: 2. Dezember 2020).
Deshalb hatten Bund und Länder ja den höchsten Schwellenwert der Sieben-Tage-Inzidenz an Neuinfektionen auf 50 festgelegt – bis zu diesem Wert gilt es unter Experten als noch möglich, die Kontaktverfolgung weitgehend zu bewältigen.
Inzidenzwert liegt weiter zu hoch
Tatsächlich aber zog der Inzidenzwert in der zweiten Welle auch in Oberhausen erstaunlich zügig nach oben, so dass das Gesundheitsamt schnell überlastet war – trotz der Hilfe von mittlerweile 25 Bundeswehrsoldaten. Lag der Inzidenzwert Anfang Oktober noch bei 11,4, so war er vier Wochen später schon bei 108,7 – und liegt jetzt bei 135,2. Zwischenzeitlich war er über viele Tage im November hinweg über den Schwellenwert von 200 geklettert .