Oberhausen. Das neue Jahrbuch Oberhausen ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Den Machern ist ein Missgeschick passiert – ein entscheidendes Detail fehlt.
Eine der vornehmsten Traditionen der Stadt konnte Corona nicht unterbrechen. Trotz der Corona-Pandemie ist das 38. Jahrbuch pünktlich erschienen. Ein Festtagsmenü für alle, die Oberhausen lieben. Schon das Titelbild ist ein Hingucker, der Geschichte schreibt. Es zeigt „Christos Bühne“, den wegen der Renovierungsarbeiten verhüllten Gasometer , kombiniert mit der schmucken ÖPNV-Haltestelle des Centro , das 2021 sein 25. Jubiläum feiern wird. Wer das Jahrbuch erwirbt, erhält als Beigabe eine Zeitgeschichte mit Lokalkolorit im gleichen Format: Erinnerungen des ehemaligen Oberbürgermeisters und Ehrenbürgers Friedhelm van den Mond mit dem Titel „Vor der Hacke war es duster“.
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Als Vorspeise wird dem Leser des Jahrbuchs ein fotografisches Stimmungsbild serviert, eine mehrere Seiten starke Bildreportage von Tom Thöne. Als Hauptgericht stehen 25 interessante Beiträge aus Wirtschaft, Kultur, Geschichte, Sport, Leben, Unternehmen und Politik auf der Speisekarte. Zum Nachtisch wird wie gewohnt der Jahresrückblick gereicht.
Dem Jahrbuch fehlt die Jahreszahl
Es gibt eine weitere Besonderheit: Die Jahreszahl ‘21 fehlt auf dem Titelbild: „Das war nicht beabsichtigt, ein technischer Fehler“, gesteht Herausgeber Ha-Jo Plitt. Die zweite Besonderheit ist, dass das Jahrbuch zusammen mit van den Monds persönlichem Rückblick angeboten wird, als Doppelpack „zum sensationellen Preis von 15,90 Euro“, wirbt Plitt.
„Ein Buch, über das sich viele freuen werden“, ist Oberbürgermeister Daniel Schranz überzeugt. „Die Leser können teilhaben an van den Monds persönlichen Erinnerungen, und sie tauchen ein in eine Zeit, die diese Stadt prägte.“ Van den Mond war von 1947 bis 1973 im Bergbau beschäftigt, bis zu ihrer Schließung am 31. Dezember 1972 auf der Alstadener Zeche, dann noch kurz bis zum 31. März 1973 auf der Schachtanlage Osterfeld. „Mit Hilfe von Sponsoren ist es uns gelungen, dem Buch, mit Herzblut geschrieben, einen gebührenden Rahmen zu verschaffen“, sagt Plitt.
Reise nach Tychy ist geplatzt
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Mit Herzblut hat sich das Planer-Trio des Jahrbuchs, bestehend Ha-Jo Plitt, Gustav Wentz und Helmut Kawohl, die für Konzept und Redaktion verantwortlich sind, dafür eingesetzt, dass sich die Pandemie nicht negativ auf die 38. Ausgabe auswirken konnte. „Corona hat die Planung schon erschwert. Es hat sich plötzlich nichts mehr abgespielt. Wir erlebten eine Art Schockstarre“, sagt Gustav Wentz. „Es war als Aufmacher-Geschichte ein Besuch in Tychy, der neuen Partnerstadt Oberhausens, vorgesehen. Flug, Hotel und Leihwagen waren gebucht und dann hieß es plötzlich: Die Grenzen sind dicht!“
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Dem Jahrbuch-Leser fehlt nichts. Er steigt mit der „Silberhochzeit“ zwischen Stadt und Centro, die 2021 bevorsteht, ins Geschehen ein. Autor Dirk Hein beschreibt, wie die Neue Mitte in 25 Jahren Stadt und Region prägte und wie Centro-Manager Marcus Remark in die Zukunft blickt. „Fit für die nächsten 30 Jahre“ soll auch der Gasometer 2021 wieder öffnen. Er hat, wie Autor Helmut Kawohl in seinem Beitrag schreibt, nicht gelitten unter den Folgen der Pandemie, da wegen der Renovierungsarbeiten im Jahr 2020 dort ohnehin nichts stattfinden sollte.
Erdkugel schwebt wieder im Gasometer ein
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Kawohls Beitrag zur Sanierung und zur Planung der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“, die im Frühjahr eröffnet werden soll, lässt Vorfreude aufkommen. Die Besucher werden ein Wiedersehen mit der riesigen Erdkugel erleben, die noch einmal im Luftraum des Gasometers schweben wird, komplett überarbeitet mit neuen Inhalten und auf aktuellem Stand der Technik.
Erhältlich in allen Buchhandlungen
Das Jahrbuch und die persönliche Geschichte von Friedhelm van den Mond sind in 6000-facher Auflage erschienen und in allen Buchhandlungen sowie in der Touristik-Information am Hauptbahnhof ab sofort zum Preis von 15,90 Euro erhältlich.
Es ist bereits die 38. Ausgabe des Oberhausener Jahrbuchs. Jahr für Jahr bringen Autoren spannende Geschichten über Oberhausen zu Papier.
Dass es Corona doch gelungen ist, Einfluss auf den Inhalt des Jahrbuchs zu nehmen, „hat sich nicht vermeiden lassen“, wie Gustav Wentz es ausdrückt. So würdigt etwa Ralph Wilms in seinem Beitrag „Kultur trotz Corona“ verschiedene Kultur-Anbieter, die mit viel Elan und Fantasie Nischen für Veranstaltungen fanden, die trotz der beschränkenden Bestimmungen stattfinden konnten. Auch der Sport hat sehr gelitten, wie aus dem Beitrag „Wenn nichts mehr läuft“ von Peter Voss hervorgeht. Er beschreibt, wie RWO versucht, in Corona-Zeiten als Profi-Verein zu überleben.
Doch keine Angst: Den meisten Köchen des Jahrgangsbuchmenüs ist es gelungen, ihre Oberhausen-Spezialität ohne das Gewürz Corona zuzubereiten. „Zum Glück“, meint der Oberbürgermeister.