Oberhausen. Eigentlich hätte das Centro jetzt den Weihnachtsmarkt eröffnet. Stattdessen gibt es freischwebende Tannen. Wie hat sich die Mall verändert?

Dunkel ist es auf dem Platz der Guten Hoffnung. Normalerweise wäre vor dem Eingang des Centro Oberhausen gerade der Startschuss für den Weihnachtsmarkt mit Glühweinständen, Geschenkebuden und Rodelbahn gefallen. Doch am Samstag umzäunen nur graue Gitter die aufgebauten Holzhütten. Die gute Hoffnung der Mall, dass die Corona-Pandemie auf den letzten Metern einen Markt im November doch noch zulässt, hat sich als Irrglaube herausgestellt.

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Eine einsame Tanne leuchtet inmitten der verlassenen Hütten immerhin tapfer vor sich hin. Menschen mit Einkaufstüten ziehen am frühen Abend mit dick bepackten Tüten an der traurig anmutenden Szenerie vorbei. So richtig Notiz nehmen die meisten Kunden vom Aufregerthema der vergangenen Wochen nicht mehr.

Centro Oberhausen: Freischwebende Tannen hängen unter der Decke

„War doch klar“, sagt Jan Klaßen zu den durch die Corona-Verordnung ausgebremsten Budenplänen. „Ich kann darauf verzichten. Das ist besser so.“ Freundin Janne sieht es etwas anders: „Mir gefällt der Weihnachtsmarkt. Für die Schausteller ist es schade. Ich denke aber, dass die Leute sowieso nicht so große Lust auf einen Weihnachtsmarkt haben wie in den Vorjahren.“

Eine 15 Meter hohe Tanne schmückt die Coca-Cola-Oase im Schlemmerbereich des Centro Oberhausen. Die Sitzplätze drumherum müssen leer bleiben.
Eine 15 Meter hohe Tanne schmückt die Coca-Cola-Oase im Schlemmerbereich des Centro Oberhausen. Die Sitzplätze drumherum müssen leer bleiben. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Im Einkaufszentrum selbst sieht man auf den ersten Blick keine großen Unterschiede. Zumindest wenn man gen Shops und an die hohe Decke blickt. Freischwebende Weihnachtsbäume hängen von der Empore hinunter. Mit Kugeln und Glitzer verzierte Tannenzweige schlängeln sich an den Wänden entlang. Im Mitteldom thront ein riesiger roter Kranz unter der Glaskuppel.

Die Weihnachtsdekoration wird weit im Voraus geplant. Die Corona-Krise hat zumindest diese Pläne nicht beeinflusst . „Wir haben die Dekoration nicht verändert, sondern schmücken, wie es die Kunden gewohnt sind“, sagt Centro-Manager Marcus Remark.

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Allerdings soll die Machart der Dekoration im kommenden Jahr erstmals anders aussehen. Details werden noch nicht verraten.

Centro Oberhausen: 350.000 Lichter sind in der Mall verbaut worden

Auch eine Tradition: Die Meinungen über das frühe Frohlocken gehen weit auseinander. Von „stimmungsvoll“ bis „kitschig“ reicht die Palette. Und ob weihnachtliche Dekoration überhaupt schon so zeitig, nämlich Mitte November und damit zwei Wochen vor dem ersten Advent nötig ist, beschäftigt die Gemüter auch in Corona-Zeiten.

Die opulente Beleuchtung bleibt im Centro Oberhausen ebenfalls erhalten . 350.000 Lichter haben die Macher innerhalb des Einkaufszentrums verbaut. Den Höhepunkt kann man wörtlich nehmen: Ein geschmückter Tannenbaum leuchtet mit seinen 15 Metern in der Mitte der Coca-Cola-Oase.

So voll wie in den Vorjahren ist es am Wochenende zum Lichterstart im Einkaufszentrum aber längst nicht. Das dürfte nicht nur daran liegen, dass kein Weihnachtsmarkt öffnet, sondern in der Mall auch keine Zeremonie mit Christkind und singenden Prominenten möglich ist.