Oberhausen. Ums subjektive Sicherheitsgefühl der Oberhausener ist es gar nicht so schlecht bestellt: Im Schnitt gibt es beim Stadtteilcheck die Note 2,64.

Das subjektive Sicherheitsgefühl der Oberhausener Bevölkerung ist besser als vielfach vermutet. In unserem Stadtteilcheck ergibt sich im Schnitt eine recht gute Note von 2,64, wie unsere Grafik zeigt. Den Spitzenwert erzielt dabei Königshardt mit einer Note von 1,78; wie wohl zu erwarten bildet die Bewertung für Alt-Oberhausen mit einer Zensur von 3,99 das Schlusslicht.

Gefragt wurden die Leser nach ihrem Stadtteil, nicht nach ihrem Sicherheitsgefühl in den weniger vertrauten Gegenden wie dem Hauptbahnhof oder der Marktstraße in der Innenstadt. Doch insgesamt gesehen ist das Sicherheitsgefühl der Menschen in Oberhausen besser als oft gedacht. Nina Luft und Thomas Winkler sind berufsbedingt zwei Experten für dieses sensible Thema, denn als Polizeihauptkommissare im Bezirksdienst Ost haben sie tagtäglich mit den Alltagssorgen der Menschen im Stadtteil zu tun. Stationiert sind sie in der kleinen Stadtteilwache an der Körnerstraße, gleich nebenan verläuft die Bismarckstraße. Brücktorviertel, Knappenviertel, Marienviertel Ost – das sind ihre Einsatzgebiete. „Wir sind hier vor Ort die ständigen Ansprechpartner zum Thema Sicherheit“, sagen sie. Und: „Unsere Wache an der Körnerstraße ist in den Köpfen der meisten Menschen fest verankert.“

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Wer mit den beiden ins Gespräch kommt, stellt schnell fest, dass ihnen ihr Job wirklich Spaß macht. Sie sind mit Herzblut bei der Sache. „Wenn die Leute uns Dorf-Sheriffs nennen, haben wir nichts dagegen. Denn genau das sind wir“, sagt Polizeihauptkommissarin Nina Luft, die seit drei Jahren im Bezirksdienst Ost präsent ist. Ihr Kollege Thomas Winkler ist seit einem Jahr dabei. Jürgen Gronenberg ist hier der dritte Beamte im Bezirksdienst und bereits seit beachtlichen zwanzig Jahren rund um die Körnerstraße präsent!

Man kennt sie, man vertraut ihnen – die Bezirksdienstbeamten sind sozusagen Kommunikationszentren in den Stadtteilen. Sieben solcher Stadtteilwachen gibt es insgesamt in Oberhausen; 22 Beamtinnen und Beamte sind dort bürgernah im Einsatz.

Spontane Gespräche

Kaum haben Nina Luft und Thomas Winkler bei unserem Ortstermin den Bürgersteig vor ihrer kleinen Wache an der Körnerstraße betreten, da werden sie auch schon angesprochen: Ein Mann geht gerade mit seinem Hund Gassi und weist sie spontan darauf hin, dass nach seiner Beobachtung auf der Körnerstraße ziemlich viel gerast werde. 30 Kilometer pro Stunde sind hier erlaubt. Die Beamten hören aufmerksam zu und werden die Kollegen von der Verkehrsüberwachung informieren, doch mal mit der Laser-Pistole vermehrt zur Körnerstraße auszurücken – ein gutes Beispiel für die Arbeit der Bezirksdienstbeamten: „Wir sind die Schnittstelle zu anderen Polizeiabteilungen und zu anderen Behörden“, sagt Nina Luft. Beschwert sich ein Bürger etwa über wilde Müllkippen, werde auf kurzem Dienstweg das Ordnungsamt informiert; ja, die Bezirksdienstbeamten haben es sozusagen mit der ganzen Palette des Stadtteillebens zu tun und vollstrecken sogar Haftbefehle, wenn ein zuvor etwa vom Amtsgericht verurteilter Straftäter der offiziellen Aufforderung zum Haftantritt nicht termingerecht nachkommt.

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„Die Bezirksbeamtinnen und Bezirksbeamten sind ein ganz wesentlicher Baustein der Polizeiarbeit in einer Großstadt wie Oberhausen“, sagt Polizeisprecher Tom Litges. Und vielleicht sind sie ja auch ein wesentlicher Faktor für die insgesamt gesehen verblüffend positive Benotung der Sicherheit im Stadtgebiet beim Stadtteilcheck. Wegen Corona kann übrigens in der kleinen Wache an der Körnerstraße nicht – wie gewohnt – Publikumsverkehr stattfinden. Thomas Winkler und Nina Luft öffnen stattdessen nun einfach das Fenster unmittelbar neben der Eingangstür zur Wache und empfangen auf diese Weise ihre Besucher – ihren guten Gesprächskontakt zu den Stadtteilbewohnern kann auch Corona nicht stoppen.