Oberhausen. NRW-Minister Lienenkämper erlebt am Gasometer eine spannende Baustellentour. Die Sanierung des Oberhausener Wahrzeichens macht gute Fortschritte.

Die Sanierung des Gasometers in der Neuen Mitte Oberhausen läuft auf vollen Touren. Davon konnte sich am Mittwoch NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) höchstpersönlich überzeugen, der mit einer Delegation des Haushaltsausschusses des Landtages die Großbaustelle besichtigte.

30.000 Quadratmeter Schutzplane verhüllen derzeit das Oberhausener Wahrzeichen.
30.000 Quadratmeter Schutzplane verhüllen derzeit das Oberhausener Wahrzeichen. © FFS | Kerstin Bögeholz

Stefan Zimkeit, Oberhausener SPD-Landtagsabgeordneter und finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion, hatte seine Parlamentskollegen dazu eingeladen. Die Finanzen spielen bei der Sanierung des Oberhausener Wahrzeichens ja eine wichtige Rolle: 14,5 Millionen Euro kostet die Auffrischung, wobei das Land Nordrhein-Westfalen mit immerhin 2,5 Millionen Euro dabei ist. Die restliche Summe tragen der Bund mit 7,25 Millionen Euro, der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) mit 4,4 Millionen Euro und die Gasometer GmbH mit 350.000 Euro.

Der Minister erlebte eine eindrucksvolle Visite, die bis hinauf zum Dach des 117 hohen Gasometers führte. Hier konnten die Gäste sogar über einen Teil der insgesamt 3000 Quadratmeter großen Dachfläche spazieren, was sonst ja so gar nicht möglich ist, denn: Das Gasometer-Dach hat nur eine begrenzte Tragkraft. Ein behutsames Aufreten war also durchaus angesagt bei diesem Baustellen-Spaziergang der besonderen Art.

1000 Tonnen Material nötig

Die Schadstellen werden Schritt für Schritt ausgebessert.
Die Schadstellen werden Schritt für Schritt ausgebessert. © FFS | Kerstin Bögeholz

Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH, Architekt David Auerbach und Burak Dogan von der Fachfirma Rodopi – federführend bei der aufwändigen Entrostung des Gasometers – konnten immer wieder eindrucksvolle Zahlen und Fakten nennen: 1000 Tonnen Material werden zur Baustelle gebracht; 30.000 Quadratmeter Planen verhüllen die Stahltonne, die dahinter komplett von einem gigantischen Gerüst umgeben ist; 14 Farbschichten sind per Trockenstrahlverfahren zu entfernen, um etwaigen Roststellen auf die Spur zu kommen. Durchgerostete und beschädigte Elemente werden geschweißt; es folgen Grundierung, Zwischenschichten und die finale Deckfarbe, die den Original-Farbton des Gasometers aus dem Jahr 1949 aufnimmt: ein grauer Grundton mit oxydrötlicher Einfärbung.

Neue Lagerhalle mit begrüntem Dach

Direkt neben dem Gasometer entsteht eine neue, kleine Lagerhalle mit Sozialräumen, das alte Gebäude wurde bereits abgerissen.

Diese Halle erhält ein begrüntes Dach und eine Luft-Wärmepumpe zum Beheizen der Räume.

Das neue Gebäude für die Gasometer GmbH kostet 500.000 Euro, zu 90 Prozent finanziert vom NRW-Kulturministerium.

Insgesamt gilt es, eine Fläche von 70.000 Quadratmetern im Sinne des Korrosionsschutzes zu behandeln Die weithin sichtbaren weißen Planen um das Gerüst erfüllen zwei wichtige Funktionen: Zum einen garantieren sie in der kommenden Herbst- und Winterzeit trockene und temperaturkonstante Arbeitsbedingungen; zum anderen bleiben die beim Abstrahlen der Außenhülle anfallenden Farb- und Metallreste auf diese Weise auf der Baustelle und können fachgerecht entsorgt werden.

Jeanette Schmitz und ihr Team sind zuversichtlich, dass alles im Zeitplan bleibt. Am 6. Oktober wird die neue große Ausstellung für das Jahr 2021 offiziell vorgestellt: „Das zerbrechliche Paradies“ lautet ihr Titel. Sie handelt von der Schönheit der Erde, besonders aber von ihrer Natur und dem menschlichen Einfluss darauf. Die NRW-Politiker signalisierten, im Frühjahr 2021 gern wiederkommen zu wollen, um das entrostete Oberhausener Wahrzeichen dann in vollem Publikumsbetrieb erleben zu können.