Oberhausen. Dank Crowdfunding dürfen jeweils 40 Gäste im Gdanska exklusive Konzerte erleben: Los geht’s mit zwei Gigs des „Wingenfelder“-Autors Norman Keil.
Das Wichtigste vorweg: Das Crowdfunding war von Erfolg gekrönt; Gitarrissimo e.V. kann der Corona-Krise trotzen und auch sein 13. Gitarrenfestival steigen lassen – in diesem Jahr als „Oktoberfest(ival)“. Und zwar mit einem Programm, „bei dem qualitätsmäßig keine Abstriche gemacht wurden“, wie Mr. Gitarrissimo Jürgen Reinke betont.
Neu ist vor allem, dass das „Oktoberfest(ival)“ nicht an neun aufeinander folgenden Tagen über die Bühne des Gdanska geht, sondern an allen Dienstagen und Freitagen des Monats Oktober. Leider mussten der für das Festival vorgesehene australische Stammgast Michael Fix ebenso abgesagt werden wie der New Yorker Fingerstyle-Artist Adam Rafferty – doch war schnell Ersatz gefunden. So wird die Fingerstyle-Szene diesmal nur durch den Belgier Jacques Stotzem vertreten sein. Er ist neben dem Finnen Ben Granfelt der einzige „Oktoberfest(ival)“-Musiker aus dem europäischen Ausland.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr im Gdanska am Altmarkt. Um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, sind pro Konzert nur 40 Personen zugelassen. Im Saal selbst hat Gdanska-Wirt Czeslaw Golebiewski die Klimaanlage aufgerüstet, um eine bessere Luftzirkulation zu erreichen.
Nach ausverkauftem Auftakt ein Extra-Konzert
Los geht’s am Samstag, 3. Oktober, mit Norman Keil. Das Konzert des früheren Songschreibers und Gitarristen der „Fury in the Slaughterhouse“-Nachfolgeband „Wingenfelder“ war schon frühzeitig ausverkauft, so dass Norman Keil sich bereit erklärte, am Sonntag, 4. Oktober, ein Zusatzkonzert zu geben. Es beginnt als einziges Oktober-Konzert schon um 18 Uhr.
Am Dienstag, 6. Oktober, kehrt Martin Engeliens „Go Music“ erstmals seit März wieder ins Gdanska zurück. Die Mitstreiter des Kult-Bassisten sind beim Festival der Gitarrist Ben Granfelt (auch bekannt durch die „Leningrad Cowboys“ und „Wishbone Ash“) sowie der Drummer Charlie T., der einst für Marius Müller-Westernhagen trommelte.
Vorm Konzert die polnische Küche genießen
Für einen reibungslosen Ablauf der Konzerte ist es wichtig, vorher Karten zu reservieren, per Mail an info@obsaitensprung.de oder unter 0208 - 2054 504. Abendkassen wird es nicht geben. Die einheitlichen Eintrittspreise liegen bei 20 Euro.
Für hungrige Gäste sind Küche und Saal des Gdanska schon ab 17.30 Uhr geöffnet. Für das Festival gibt es daher auch eine spezielle Festivalkarte.
Am Freitag, 9. Oktober, rockt „Epitaph“. Die Altmeister feiern in diesem Jahr ihren 50. und sind saft- und kraftvoll wie einst, wie man auf ihrer gerade erschienenen Dreier-CD „Five Decades of Classic Rock“ nachhören kann. Neben Klassikern aus alter Artrock-Ära sind auch fünf neue Songs dafür eingespielt worden.
Der belgische Fingerstyle-Spezialist Jacques Stotzem gehört schon seit vielen Jahren zu den Ausnahmekönnern an der akustischen Stahlsaiten-Gitarre – und gibt sich als zweiter internationaler Gast des „Oktoberfest(ivals)“ am Dienstag,13. Oktober, die Ehre.
Wegbereiter des Blues in Deutschland
Als „Blues Company“ firmieren am Freitag, 16. Oktober, die Mannen um den genialischen Gitarristen Toscho Todorovic. Seit über 40 Jahren gilt diese Gesellschaft als eine erste Adresse in Sachen Bluesrock. Mit der „Frankfurt City Blues Band“, der „Pee Wee Bluesgang“ und der Band „Das dritte Ohr“ zählt die Osnabrücker „Blues Company“ zu den Wegbereitern des Blues in Deutschland.
Als Singer-Songwriterin erweitert Anne Haigis am Dienstag, 20. Oktober, das stilistische Spektrum des Festivals nach Kräften. Die Bonnerin aus dem schwäbischen Rottweil singt dann auch ihre Hits wie „Kind der Sterne“, unterstützt vom Multi-Instrumentalisten Niklas Hauke. „Carry on“ steht nicht nur für die aktuelle Tour von Anne Haigis, sondern für das Schaffen der 64-Jährigen, ihren Antrieb und nicht zuletzt für 40 Jahre „on stage“ mit 15 Studio- und Live-Alben.
Hannes Bauer ist nicht nur seit 40 Jahren der Gitarrist an Udo Lindenbergs Seite. Bekannt ist auch sein humoriger Klassiker „Laubfrosch Blues“, den er bereits als feste Größe etlicher Achim-Reichel-Produktionen eingespielt hatte. Am Freitag, 23. Oktober, gastiert das 68-jährige Nordlicht aus der Oberlausitz mit seinem bestens eingespielten „Orchester Gnadenlos“.
Der Rocker mit dem gewaltigen Stimmumfang
Ein Heimspiel gibt am Dienstag, 27. Oktober, der Oberhausener Sebastian Dey mit „Dey Hard“ seinem neuesten Projekt. Und für einen krönenden Ausklang bürgt am Freitag, 30. Oktober, Zed Mitchell, der mit seiner Band mehrmals in den vergangenen Jahren bei Gitarrissimo gastierte. Der Bluesrocker mit dem gewaltigen Stimmumfang in Oberhausen auf eine wachsende Fan-Base setzen.