Oberhausen. Wer ein Auto in Oberhausen ab- oder anmelden möchte, braucht Geduld. Wer schnell Hilfe benötigt, wendet sich an Privatfirmen und zahlt viel Geld.
Oberhausener Bürger müssen immer noch Wochen auf die An- und Abmeldung von Autos warten. Über die langen Wartezeiten ärgern sich die Betroffenen seit Beginn der Coronapandemie. Wer auf eine kurzfristigere Zulassung angewiesen ist, nutzt oft das kostenpflichtige An- und Abmeldeangebot von privaten Firmen.
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Eine Bürgerin erzählte zum Beispiel, dass sie sich Anfang August einen gebrauchten Opel gekauft hat. Das Auto war noch vom vorherigen Besitzer angemeldet. Deshalb wollte sie es bei der Zulassungsstelle ab- und für sich anmelden und zudem ihr vorheriges Auto abmelden. Sie hätte nach telefonischer Absprache erst Anfang September bei der Zulassungsstelle einen Termin bekommen. Andere Bürger mussten bei ähnlichen Anliegen auch zwei bis drei Wochen auf einen Termin warten. Das kann Stress verursachen, da die Verkäufer der noch angemeldeten Autos somit weiterhin versicherungs- und steuerpflichtig sind und Käufer eventuell ihren neuen Wagen direkt brauchen.
In der Not zu einem privaten Anbieter
Zu Ab- und Anmeldungen ging die Oberhausenerin zur Schilder- und Stempelfabrik Astorga ins Bero-Center. Mit ihr seien mehrere Leute mit denselben Anliegen dort gewesen, erzählte sie im Gespräch mit der Redaktion. Die Umsetzung erfolgte mit höheren Kosten recht schnell. So nimmt das Unternehmen, wie es bestätigte, für sich 80 Euro Servicegebühren und für die beiden Abmeldungen und die eine Anmeldung zudem die Kosten für die Zulassungsstelle von 70 Euro. Die Gesamtkosten von 150 Euro haben die Bürgerin verärgert.
Wartezeiten von mehreren Wochen
Die Stadtverwaltung weist auf Nachfrage darauf hin, dass die Terminvergabe für die Zulassungsstelle auch online möglich ist. Die Nachfrage ist groß, weshalb auch über das Portal mehrwöchige Wartezeiten die Regel sind. Link: serviceportal.oberhausen.de (Menüpunkt Terminvergabe).
Telefonisch sind Termine zudem unter 0208-82 59 005, 82 59 009 oder 82 59 017 möglich. E-Mail: zulassung@oberhausen.de. Bloße An- und Abmeldungen sind auch online auf serviceportal.oberhausen.de möglich. Wer die Dienstleistungen online nutzen möchte, benötigt einen neuen für Onlinedienste freigeschalteten Personalausweis.
Ein weiterer Oberhausener, der rund drei Wochen Wartezeit gehabt hätte, ging zum Autoschilderhersteller Schilder Tönjes gegenüber der Zulassungsstelle an der Straße Am Förderturm. Er hatte sich einen gebrauchten Mercedes gekauft, der auch noch vom Vorbesitzer angemeldet war. Für die Abmeldung seines alten und des neuen Autos und dessen Anmeldung zahlte er einschließlich eines Autoschildes 115 Euro. Davon waren 20 Euro Servicegebühren fürs Unternehmen.
Kein Normalbetrieb wegen Corona
„Wenn die Menschen auf Service-Leistungen der Stadt länger warten müssen als gewohnt, bedauern wir das sehr und haben auch Verständnis dafür, dass sie sich ärgern“, erklärt die Zulassungsstelle auf Nachfrage. Sie setzt nach eigener Aussage derzeit rund 250 Anmeldungen, Zulassungen und Abmeldungen am Tag um. Dazu zählen wohl auch die Anträge, die private Firmen nach ihrem Service dorthin weitergeben.
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Wegen der Einschränkungen durch die Coronapandemie kann die Zulassungsstelle noch immer nicht in den normalen Betrieb zurückkehren. Dort dürfen sich vor allem in der Wartezone und im Großraumbüro wegen der Einschränkungen weniger Personen als üblich aufhalten. Das Amt versichert, sich zu bemühen, Anfragen und Anliegen schnellstmöglich zu bearbeiten.